Urheberrecht

Bitkom sorgt sich um Anti-Piraterie-Abkommen

27. September 2010
Redaktion Börsenblatt
Der Branchenverband Bitkom hat sich besorgt über den Stand der Verhandlungen zum internationalen Anti-Piraterie-Abkommen ACTA geäußert. „Es besteht die Gefahr, dass die Verhandlungspartner das Paket zu sehr beladen haben und sich daran verheben“, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Volker Smid.

„Wir befürchten, dass vieles über einen Kamm geschoren wird und die Maßnahmen über das Ziel hinausschießen“, so Smid. Man müsse darauf achten, dass Verfolgungsmaßnahmen verhältnismäßig seien, Privatsphäre und Datenschutz, aber auch grundlegende Prinzipien unseres Rechtssystems dürften nicht geopfert werden, heißt es in der Mitteilung an die Medien. Die in den Verhandlungen diskutierte Überprüfung der Speicher von MP3-Playern oder PCs bei Grenzkontrollen müsse tabu bleiben, fordert der Verband. Auch dürften Anbieter von Internet-Zugängen nicht gezwungen werden, ihren Kunden beim Verdacht auf Piraterie den Anschluss zu kappen.

ACTA steht für Anti-Counterfeiting Trade Agreement. Dies ist ein völkerrechtlich bindendes Abkommen, über das EU, USA, Kanada, Japan und weitere Länder seit Jahren verhandeln. Es geht derzeit in die letzte Verhandlungsphase und soll noch 2010 besiegelt werden.