US-Buchhandel

Borders kämpft gegen Zahlungsunfähigkeit

6. Januar 2011
Redaktion Börsenblatt
Die Nummer 2 des amerikanischen Buchhandels, der Filialist Borders, hat Liquiditätsprobleme, wie unter anderen die "New York Times" berichtet. Informierten Kreisen zufolge wolle das Unternehmen seine Zahlungen an Verlage aussetzen und die Verbindlichkeiten in verzinsliches Fremdkapital (interest-bearing debts) umwandeln.

In Gesprächen mit den Verlagsgruppen will Borders seine Lieferanten davon überzeugen, dass dies ein wichtiger Schritt sei, um das Unternehmen zu refinanzieren und damit vor einer drohenden Insolvenz zu bewahren. Laut "Publishers Weekly" wollen die US-Verleger die Vorschläge von Borders genau prüfen. Einige Verlagshäuser vertreten die Auffassung, es müsse ein Vermittler eingesetzt werden, der im Interesse der gesamten Branche sprechen könne.

Gleichzeitig bemüht sich die Unternehmensspitze um die Absicherung von Krediten, die vor allem von der Bank of America kommen. Wie es heißt, sei man in Gesprächen mit verschiedenen Finanzdienstleistern, unter anderen mit GE Capital und Jefferies. GE Capital und Bank of America hatten laut "New York Times" im vergangenen Jahr Borders einen Kredit in Höhe von 970,5 Millionen Dollar (rund 733 Millionen Euro) gewährt.

Ein Borders-Sprecher schloss laut "Financial Times Deutschland" nicht aus, dass es im ersten Quartal 2011 zu Liquiditätsengpässen kommen könne.

Manager gehen von Bord

Borders forciert zudem die Restrukturierung seines Managements, um Personalkosten zu senken. Nach Angaben des "Wall Street Journal" sollen in den vergangenen Tagen fünf Spitzenkräfte das Unternehmen verlassen haben.

Während Borders das Jahr 2010 mit massiven Umsatzverlusten abgeschlossen hat, konnte Konkurrent Barnes & Noble vor allem mit dem Verkauf elektronischer Produkte (E-Reader Nook) und E-Books punkten.