"Ich stand vor der Wahl: Rente oder noch mal Gas geben. Und ich bin ja auch in jüngeren Jahren immer gern Risiken eingegangen – warum sollte das im Alter anders geworden sein? Außerdem kann ich das Risiko ganz gut einschätzen.
Wenn ein Unternehmen schlecht da steht, muss das ja nicht für alle Unternehmensteile gelten. Ich kenne Middelhauve gut und konnte deshalb die einzelnen Filialen getrennt beurteilen: Leverkusen-Opladen und Leverkusen-Schlebusch haben immer schwarze Zahlen geschrieben; Bedburg zählt nicht, das ist quasi mein Büro mit Büchern drin. Natürlich haben die großen Player an den Umsätzen in Opladen und Schlebusch geknabbert, das das ist ja gerade das Reizvolle: Wir wollen sie uns zurückholen!
Aber da gibt es mit dem Internet ja noch einen viel, viel größeren Mitbewerber. Wenn ich das Wetter im abgelaufenen Weihnachtsgeschäft taufen müsste, würde ich es das Internet-Wetter nennen. Mal ehrlich: Wenn ich die Bücher nicht billiger bekommen würde, hätte ich auch die Paketdienste mit Eis und Schnee kämpfen lassen.
Kennen Sie jemanden bei Amazon? Stellen Sie sich vor, Sie können sich Ihre Buchhandlung online Tag und Nacht auf den Schreibtisch holen. Ich bin überzeugt, dass man als Mittelständler im Internet durchaus Chancen hat, sich mit einem regional begrenzten, personalisierten Internetauftritt ein zusätzliches, stabiles Standbein zu schaffen, ja, mehr noch, dass man das stationäre Geschäft mit dem Internet quasi verheiraten kann. Mehr verrate ich noch nicht."
