Erstverkaufstag

Flammender Zorn bei vorzeitigem Verkauf

17. Januar 2011
Redaktion Börsenblatt
Aufregung um den Erstverkaufstag von Suzanne Collins dritten Panem-Band ("Flammender Zorn", Oetinger): Die Börsenblatt-Redaktion erreichte heute viele Mails von Buchhändlern, die sich darüber beklagten, dass die Mayersche bereits fünf Tage vor Erstverkaufstag den Titel ausliegen hatte. Um das "kollegiale Verhältnis" unter den Sortimenterkollegen nicht zu trüben, hat die Mayersche nach eigenen Angaben den Titel heute Morgen aus dem Verkauf genommen.

Mayersche-Chef Hartmut Falter schreibt in einem Brief an die Buchhändler, dass die Mayersche sich 100-prozentig für die Einhaltung von Erstverkaufstagen einsetze. Voraussetzung sei allerdings, dass es eine entsprechende Vereinbarung gebe. Alle wesentlichen Handelspartner sollten schriftlich zur Einhaltung aufgefordert werden, meint Falter. Bei "Flammender Zorn" hätten Oetinger und bei "Smaragdgrün" Arena trotz mehrfacher Aufforderungen der Mayerschen zu einer schriftlichen Einhaltung des Erstverkaufstags rechtzeitig vor Auslieferung nicht reagiert.

Klaus-Peter Stegen, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei Oetinger, nimmt gegenüber boersenblatt.net wie folgt Stellung: "Aufgrund der in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen, haben wir uns bewusst gegen die Unterzeichnung schriftlicher Erklärungen zum Erstverkaufstag entschieden, da dieses Prozedere für alle Beteiligten mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden ist". Leider habe man so aber keine rechtliche Handhabe gegenüber Kunden, die sich über den Erstverkaufstag hinwegsetzten und somit den Wettbewerb beeinflussen. "Wir werden dies in der künftigen Zusammenarbeit berücksichtigen, auch wenn dies die organisatorischen Abläufe deutlich erschwert", so Stegen.

Mayersche-Chef Hartmut Falter hofft, dass die Verlage künftig der vorgeschlagenen Vorgehensweise mit schriftlicher Einhaltung des Erstverkaufstags folgen. "Auch wenn diese etwas mehr Aufwand im Vertrieb bedeutet, vermeidet sie auf der anderen Seite jedweden Ärger unter uns Buchhändlern."