GfK-Studie

Leichte Einbrüche beim Konsumklima

27. April 2011
Redaktion Börsenblatt
Höhere Preise, die Atomkatastrophe in Japan sowie die Unruhen in Nordafrika und Nahost haben der Stimmung der Verbraucher in diesem Monat einen kleinen Dämpfer verpasst. Dies ergibt sich aus den Ergebnissen der GfK-Konsumklimastudie für April 2011, die das Marktforschungsunternehmen soeben mitteilte.

Leichte Einbrüche gab es danach sowohl bei der Konjunktur- als auch bei der Einkommenserwartung. Nach etwas stärkeren Verlusten im Vormonat musste die Konjunkturerwartung im April allerdings nur vergleichsweise moderate Einbußen hinnehmen: Das Minus liegt bei 2,2 Punkten. Damit weist der Indikator aktuell 47,3 Zähler auf. Trotz des leichten Rückgangs ist das Niveau immer noch hoch, wie der Vorjahresvergleich zeigt: Im April 2010 lag der Indikator bei gerade einmal 22,5 Punkten.

Die Einkommenserwartung verlor im April 5,5 Punkte. Mit aktuell 35 Zählern (April 2010: 35,2) liegt der Indikator trotzdem noch immer über seinem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten.

Minus mit globalen Ursachen

Laut GfK sorgen neben den steigenden Energiepreisen zurzeit vor allem die Atomkatastrophe in Japan und die sich ausweitenden Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten für Verunsicherung bei den Konsumenten. Gerade Deutschland als Exportnation sei in besonderer Weise auf ein ruhiges und sicheres weltwirtschatliches Umfeld angewiesen.

Stabile Werte bei der Anschaffungsneigung

Im Gegensatz zu Einkommens- und Konjunkturerwartung konnte die Anschaffungsneigung ihr Niveau im April nahezu halten: Mit 34,2 Punkten weist der Indikator fast exakt den gleichen Wert wie im Vormonat (34,3) auf. Im Vorjahresvergleich verzeichnet der Indikator ein Plus von knapp 13 Punkten.

Nach Ansicht der GfK-Marktforscher sorge derzeit vor allem die exzellente Inlandskonjunktur mit zunehmender Beschäftigung weiter für eine rückläufige Angst vor Jobverlust. Dies gebe Planungssicherheit gerade im Hinblick auf größere Anschaffungen.

Ausblick und Prognose

Der Gesamtindikator für das Konsumklima prognostiziert für Mai 2011 einen Wert von 5,7 Punkten nach 5,9 Punkten im April. Inwieweit sich die leichte Abwärtsbewegung zum Trend entwicklen kann, hängt nach GfK-Einschätzung in erster Linie vom weiteren Verlauf der weltweiten Rahmenbedingungen ab. Da die Voraussetzungen für eine gute Konsumkonjunktur im Inland nach wie vor gegeben seien, dürfe der Konsum auch in den kommenden Monaten eine bedeutende Rolle spielen.

Zur Studie

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie GfK-Konsumklima MAXX und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.