Die auf dem Podium vertretenen Hörbuchverlage mochten von Umsatzrückgängen nichts wissen. Lübbe Audio etwa hat den einst wachsenden Markt durchaus wieder schrumpfen gesehen - statt 120 Titel pro Saison in den besten Zeiten sind es heute nur noch 60 - im Vergleich zum Vorjahr sei der Umsatz aber nach Angabe von Kerstin Kaiser von Lübbe Audio wieder leicht gewachsen. Geändert haben sich nur die Vertriebswege, und zwar Richung Download und Mediamärke. Bei Lübbe Audio etwa macht der digitale Vertrieb nach Angabe von Kerstin Kaiser ein Fünftel vom Gesamtumsatz aus. Der DAV hat gute Erfahrungen mit produktspezifischem Marketing gemacht während supposé sein ausschließlich aus Eigenproduktionen bestehendes Programm sehr homogen sieht und auf "Wiederholungstäter" setzt.
Die in München gesammelten Wünsche an die Hörbuchverlage: bessere Ausstattung bei hochpreisigen Titeln, Warentransfer optimieren (Erstverkaufstag einhalten), Marketingkampagnen fürs Hörbuch verbessern, weniger austauschbare Hörbücher und ein schöneres Wort für gekürzte Lesungen.
Unter der Moderation von Henning Stumpp (Deutsche Weiterbildungsgesellschaft, zuvor Argon) diskutierten Yvonne de Andrés (DAV), Kerstin Kaiser (Lübbe Audio), Henning Rudat (Edel), Klaus Sander (supposé), Marc Schürhoff (Buchhandlung Lehmkuhl) und Christoph Stampfl (Hugendubel München / Marienplatz) über die Chancen des Hörbuchs.
Weiter geht es bei der Jahrestagung der Hörbuchverleger in München mit dem Musikexperten und Berater Ralph Suda, der über die Zukunft im digitalen Vertrieb referiert. boersenblatt.net hat vorab mit Suda gesprochen.