Empfang der Agentur Graf & Graf

Filmreife

23. August 2011
von Börsenblatt
Die Literatur- und Medienagentur Graf & Graf lud am Abend des 22. August auf die Dachterrasse des Haus Eden hoch über Berlin. Der Anlass: Zehn Jahre währt die erfolgreiche Vermittlung der Agentur von Filmrechten für Kino und Fernsehen. Anlässlich des Jubiläums waren Gäste aus Film- und Buchwelt geladen.

Unter die Besucher mischten sich Katja Eichinger, die Witwe des verstorbenen Filmproduzenten Bernd Eichinger, Christian Balz, beim TV-Sender Pro7/Sat1 für die Abteilung Deutsche Fiction zuständig, der im Oktober letzten Jahres "Die Wanderhure" zeigte. Produzenten größerer und kleinerer Filmproduktionsfirmen wie Thomas Kufus (Zero Film), Wenka von Mikulic (Boje & Buck), Christine Derrer von Wüste Filmproduktion, wo Fatih Akin erste Gehversuche machte, oder Douglas Wolfsperger ("Entsorgte Väter") waren zugegen. Unter den zahlreichen Autoren: Michael Kleeberg, Karen Duve und Elke Schmitter.

Von den durch Graf & Graf vermittelten Filmrechten wurden zuletzt "Wer wenn nicht wir" (basierend auf Gerd Koenens "Vesper, Ensslin, Baader – Urszenen des deutschen Terrorismus") oder "Schicksalsjahre" (Vorlage: "Vom Glück nur ein Schatten" von Uwe-Karsten Heye) realisiert. Während es die literarischen Vorlagen etwa von F. C. Delius und Katharina Münk ("Und morgen bringe ich ihn um", "Die Insassen") zum Bedauern der Autoren bislang noch nicht zur Filmreife brachten, sieht Elke Schmitter der Verfilmung ihres Romans "Frau Sartorius" mit Gelassenheit und Respekt entgegen: "Film ist für mich eine ernst zu nehmende, andere Kunstform." Da sie vom Drehbuchschreiben nichts verstehe, wolle sie sich dort nicht einmischen. Dagegen sind Sibylle Knaus ("Eden") oder Robert Löhr ("Schachautomat") selbst auch im Drehbuchschreiben zuhause. Sonst wissen die Scouter und Lektoren Dirk Ryssel (Plotworx) und Karsten Treber (Yellow Bird Productions) bestens, wie man literarische Texte auf Filmqualität prüft.

Witzelnd gab sich Harald Martenstein: "Mein Buch sollte von Kevin Costner verfilmt werden. Aber da ich ihn als Regisseur nicht so toll finde – als Schauspieler ist er besser – habe ich mein Veto eingelegt. So wurde bisher nichts aus der filmischen Umsetzung."