Seit Thomas S. Kuhns Klassiker "Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen" ist der Begriff Paradigmenwechsel ein ständiger Begleiter unserer Diskussionskultur. Und inzwischen so etwas wie ein Passepartout für alle Transformationen, die sich in Geschichte und Gesellschaft ereignen. Er beschreibt auch den medialen Wandel, den die Buchbranche und mit ihr die gesamte Öffentlichkeit gerade durchlebt.
Das Buch als klar abgegrenztes Medienformat verliert an den Rändern seine Trennschärfe und nimmt in Form von E-Books und Apps teilweise neue, "transmediale" Gestalt an. Neue Trägertechnologien setzen einen Prozess in Gang, bei dem Inhalte aus Film, Online-Spiel, Musik und anderen Sparten die vormals geschlossene Buchwelt infiltrieren. Dieser Prozess macht die Grenzen, die das Buch gesetzt hat, bewusst. Man mag den Übergang bedauern oder als Chance sehen – es ist eine Zäsur, die unsere Kultur verändert. Die Messe hat es uns gezeigt.
Mehr zum Thema finden Sie im aktuellen Börsenblatt 42/2011 auf den Seiten 18-21 und 29.