Neues Label für Mädchen

Oetinger startet Pink

20. Oktober 2011
Redaktion Börsenblatt
In Hamburg wird 2012 angedockt: Die Oetinger Verlagsgruppe hebt ein neues Programm mit Erstausgaben aus der Taufe – als Broschur im Taschenbuch. Am 1. April erscheinen die ersten drei Titel des neuen Oetinger Labels Pink, weitere drei folgen im Laufe des Monats.

"Es gibt wenig Programme, die sich ganz auf Mädchen im Alter von elf bis 14 Jahren konzentrieren", begründet Oetinger-Taschenbuchchef Markus Niesen den Expansionsschritt. Unter dem Motto "Pink up your life" sollen die Mädchen inhaltlich und gestalterisch mit "toughen, emanzipierten Themen" angesprochen werden, sagt Niesen, der die Titel verlegerisch verantwortet. "Es wird dort keine Fantasy verlegt, sondern wir setzen auf die Lebenswirklichkeit der Mädchen, auf mutige, starke weibliche Figuren in einem urbanen Umfeld." So wohne in "Lady Berlin" etwa eine jugendliche Heldin in einem Hotel am Berliner Alexanderplatz – "ein solches Setting verändert die Sichtweisen bei den Leserinnen." Niesen setzt zudem auf deutschsprachige Autoren: Das erste Programm im Frühjahr enthält vier Eigenproduktionen und zwei Lizenztitel.

Angedockt wird Pink an das Oetinger-Taschenbuch, dessen Programmleiterin Svenja Drewes für die Leserinnen im Übergangsalter ein ausdifferenziertes Lektüreangebot zusammenstellen will. Die von der Hamburger Agentur Reinsclassen gestalteten Klappenbroschuren ab 12 Euro werden wie die Oetinger Taschenbücher von der neuen dtv-Vertriebsmannschaft betreut. Die Startauflagen sollen zwischen 8.000 und 10.000 Exemplaren liegen, die Titel auch als E-Book erhältlich sein.

"Pink steht im Wettbewerb mit Dressler und Oetinger", sagt Jan Weitendorf, Geschäftsführer der Verlagsgruppe Oetinger, auf die Frage nach der Abgrenzung unter den Tochterfirmen. "Wir haben als Familienunternehmen nicht den Cashpool großer Konzerne und können nicht mal nebenbei zukaufen, sondern investieren eben in intelligente Eigenentwicklungen." So habe die Kampagne mit dem Casting einer Band für Josephine Angelinis Roman "Göttlich verdammt" einen hohen sechsstelligen Betrag gekostet, aber entsprechend Aufmerksamkeit erzielt, "und inzwischen sind wir mit Musikfirmen im Gespräch und es gibt Downloadanfragen bis in die USA." Auch für Pink werde es eine Online- und Social Media-Kampagne geben.