Branchennachwuchs zur Zukunft des Buchhandels

"Konzentriert Euch auf die Kernkompetenz"

23. November 2011
von Börsenblatt
Auch weil er mit der Zukunft, um die sich alles dreht, noch am längsten zu tun haben wird, stand zum Abschluss der Berliner E-Publish Konferenz Homer 3.0 der Branchennachwuchs auf der Bühne. Um ihre Sicht auf den Buchhandel von morgen gebeten, lieferten zwei Auszubildende und drei Volontäre aus Verlagen, Buchhandlungen und Verband eine erstaunlich traditionsbewusste Selbstvergewisserung.

Das Quintett besteht aus: Marie Birkert (Dussmann), Svenja Hampl und Stefan Selbmann (beide de Gruyter), Franziska Herz (Landesverband Berlin-Brandenburg des Börsenvereins) und Tony Stubenrauch (Aufbau). Wir dokumentieren ihre Zukunftsthesen hier und laden ein zur Diskussion:

"1. Der Buchhandel muss sich auf seine Kernkompetenz, Inhalte auszuwählen und Anregungen zu schaffen, konzentrieren.
2. Rein zwanghaftes Technisieren sollte die Buchbranche vermeiden. Passen Sie das Medium dem Inhalt an und nicht umgekehrt.
3. Es kommt auf qualitativ hochwertige Informationen an. Sie haben die Kompetenz dafür.
4. Das gedruckte Buch wird ein Symbol für Bildung und Hochkultur bleiben.
5. Lesen ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Bieten Sie gute Unterhaltung.
6. Inszenieren Sie das „Prinzip Buch“ auf vielfältige Art und Weise – losgelöst vom Trägermedium.
7. Machen Sie Bücher, die Debatten auslösen können. Brisante Bücher! Schalten Sie sich in Debatten ein.
8. Nehmen Sie aktiv am Dialog über Bücher teil. Schaffen Sie Orte zum Austausch – analog und digital.
9. Das Bedürfnis nach Orientierung bleibt. Der Wunsch nach dem emotionalen und sozialen Erlebnis beim Einkauf auch.
10. Die Buchbranche dreht sich zu sehr um sich selbst, zu wenig um den Kunden. Viele Grundbedürfnisse bleiben auch in Zukunft gleich. Stellen Sie sich so auf, dass Sie diese weiterhin bedienen können."