Buchmesse Guadalajara

Made in Germany

29. November 2011
Redaktion Börsenblatt
Wie erklärt man in der Fremde, sagen wir in Mexiko, was typisch deutsch ist? Die Frankfurter Buchmesse hatte die Idee, es auf die witzige Art zu tun. So wurde der Schriftsteller Saša Stanišic gebeten, kleine Texte zu Stichwörtern wie Berlin, Bier, Made in Germany, Fußball, Gartenzwerge, Pünktlichkeit, Goethe und Heimat zu verfassen.

Es sind originelle Stücke entstanden, jeweils illustriert von einem bekannten Künstler, etwa von Jutta Bauer, Nadia Budde, Thomas Matthaeus Müller. Über Berlin heißt es, dass jeder hier ein Projekt habe: „Eine Schwedin malt ihre Fenster grün an und betrachtet es als Kunst."

Dumm nur, dass es im Bundeswirtschaftsministerium, das die Finanzierung der schmalen Broschüre übernehmen wollte, keinen Sinn für solche Beschreibungen gab. Man könne sich mit dem hier skizzierten Deutschlandbild nicht identifizieren, wurde der Messe beschieden und die Weiterfinanzierung gestrichen. "Made in Germany soll positiv rübergebracht werden", sagt Oberamtsrat Albert Hoffmann. Die deutsche Botschaft in Mexiko ist eingesprungen und so gelangten 10.000 Exemplare doch noch nach Guadalajara. Aus unserer Sicht ist das positiv.