Was sind die Ziele von protoTYPE?
Wir möchten eine Plattform bieten, die Innovationen in der Buchbranche sichtbar macht. Hinter protoTYPE steckt die Frage, was wir von denen lernen können, die vielleicht schon einen Schritt weiter sind oder konsequenter in eine Richtung denken, wenn wir ihnen Freiräume schaffen, ihre Ideen zu konkretisieren.
Gibt es Vorbilder für das Format?
Einige Aspekte von protoTYPE, zum Beispiel der Ansatz, Ideen bis hin zum ersten Prototypen an nur einem Wochenende zu realisieren, haben natürlich Vorbilder in Start-Camps oder speziellen Gründerprojekten. In der Gesamtheit und in seiner speziellen Ausrichtung ist protoTYPE allerdings singulär.
Professionelle Berater, Infrastruktur ... wie viel Geld investiert der Verband in sein Innovationsprojekt?
Große Teile sind durch Sponsoring und Sachmittelsponsoring abgedeckt. Wir haben beispielsweise mit der Leipziger Buchmesse einen Partner, der von dem Programm so überzeugt ist, dass wir die Möglichkeit bekommen, protoTYPE im Kongresszentrum der Leipziger Messe mit hervorragender Infrastruktur und Anbindung durchführen zu können. Dafür sind wir sehr dankbar. Wir sind froh über jeden Sponsor, der uns bei der Bewältigung der Aufgaben unter die Arme greifen kann.
Im Gegensatz zur Zukunftskonferenz ist diesmal auch der AKEP im Boot. Warum? Wie bringt der Arbeitskreis sich ein?
Der Arbeitskreis Elektronisches Publizieren hat mit dem AKEP Award viele Jahre einen Innovationspreis vergeben, der in diesem Jahr als Preis für die beste verlegerische Leistung im Bereich Elektronisches Publizieren neu ausgerichtet wurde. Der Grund dafür ist derselbe, der uns bewegt, protoTYPE durchzuführen: Innovationen passieren nicht einfach so und finden nicht auf Befehl statt. Wer Innovationen sichtbar machen möchte, kann Rahmenbedingungen schaffen, in denen sich kreative, innovative Protagonisten entfalten können. An einer solchen Plattform beteiligt sich der AKEP natürlich gern personell, organisatorsch und ideell. protoTYPE wird sicher auch ein Thema für die AKEP Jahrestagung am 20. Juni 2012 sein.
30 innovative Branchenköpfe werden gesucht. Worin besteht die Motivation für die Teilnehmer?
protoTYPE ist als Event einzigartig. Welche persönliche Motivation hinter der Teilnahme einzelner Personen steckt, kann ich natürlich nicht sagen. Wir haben versucht Anreize zu schaffen, die Teilnehmer motiviert, die Zukunft mitzugestalten. In Leipzig werden 50 außergewöhnliche Persönlichkeiten zusammen Ideen ausprobieren können. Dadurch ensteht ein spezieller Spirit, der sicher für alle ganz persönlich motivierend wirken wird. Gleichzeitig ist die Vernetzung dieser Persönlichkeiten ein extrem wichtiger Faktor.
15 Innovatoren lädt der Börsenverein direkt ein. Können Sie Namen nennen?
Es geht nicht um einzelne Namen und auch nicht darum, wer sich am lautesten Gehör verschaffen kann. Wir wünschen uns eine kreative, spannende Mischung aus laut und leise, Quer- und Vordenker, jung und erfahren.
Wurden schon professionelle Berater angefragt?
Wir haben mit vielen Experten, Persönlichkeiten und Interessierten gesprochen - da waren natürlich auch Berater darunter. Über ein Jahr haben wir alle Argumente, Einwände, Verbesserungsvorschläge abgewogen und entschieden, beispielsweise das Wochenende professionell begleiten und vor allen Dingen moderieren zu lassen.
Wie hoch ist der Zeitaufwand?
Das ganze Team arbeitet hart und intensiv an den Details der Umsetzung. Wahnsinnig dankbar sind wir vor allem für die Zeit, die uns Branchenkollegen und auch völlig Branchenfremde geschenkt haben, indem sie sich mit dem Konzept auseinandergetzt und uns unermüdlich ermuntert haben, Dinge zu verbessern und protoTYPE in jedem Fall umzusetzen. Dieses Engagement ist kaum in Zeit umzurechnen.
Die erarbeiteten "Prototypen" gehören der Branche, so die Vereinbarung. Sollten nicht zumindest festangestellte Mitarbeiter ihr Innovationspotenzial eher exklusiv für ihren Arbeitgeber einsetzen?
Bei protoTYPE werden Dinge vorgedacht, die möglicherweise erst in vielen Jahren marktrelevant werden könnten oder gar kein Geschäftsmodell im eigentlichen Sinn ergeben. Es geht ja gerade darum, Innovation und Innovationsgeist sichtbar zu machen - nicht abzuschöpfen. Wenn dies gelingt, werden Arbeitgeber vielleicht viel häufiger auf die Idee kommen, das innovative, kreative Potential im Unternehmen konsequenter zu heben.
Wer wählt die Projekte aus, die zur Marktreife gebracht werden sollen?
Die Teilnehmer werden zusammen entscheiden, welche Idee das Potential zum protoTYPE hat.
Wird vor allen Zukunftsprojekten ein "e" für elektronisch stehen?
Sicher auch, aber nicht nur. Was spricht zum Beispiel gegen einen Prototypen eines völlig neuartigen, noch nie gedachten Retailing-Konzepts? Das würde uns alle begeistern. Die Teilnehmer haben es in der Hand.