Buchverkauf auf der Leipziger Buchmesse

Verwirrung bei der Rabatthöhe

21. März 2012
von Börsenblatt
Die Messebuchhandlung in Leipzig meldet stabile Umsätze. Die Debatte um Konditionen und Direktverkauf köchelt dennoch wieder hoch.
Die Leipziger Messebuchhandlung hat ihre Umsätze 2012 auf Vorjahresniveau gehalten – wobei starke Rückgänge in der Hörbuchhandlung durch eine wachsende Beteiligung der Verlage am mobilen Verkauf wettgemacht wurden. Die temporäre Buchhandlung war in den Hallen an vier Standorten präsent und beschäftigte 250 studentische Mitarbeiter, davon knapp 100 mobile Kassenkräfte für rund 320 Verlagsstände und zehn Messeforen.

Erstmals kam ein modifiziertes Konditionenmodell zum Tragen, das im September 2011 vorgestellt worden war. Kleinere Verlage mit einem Umsatz bis 2 000 Euro wählten dabei fast durchgängig Tarif III, mit dem die Messebuchhandlung ihre Rabattforderung auf 35 Prozent absenkte.

Obwohl das Staffelmodell mehr Transparenz versprach, schien in Leipzig Verwirrung zu herrschen: In den von der Messebuchhandlung ausgegebenen Fragebögen monierten auffällig viele kleinere Verlage eine Rabattforderung von 45 Prozent. "Wir verstehen das nicht", so Buchhändlerin Heike Grümmer, "offenbar haben einige ihre Verträge nicht gelesen." Grümmer, die in der Messebuchhandlung Regie führt, verspricht jedoch, Verlage, die irrtümlich 45 Prozent Rabatt gewährt haben, zu kontaktieren.

Der Buchverkauf unter neuen Spielregeln, denen sich auch das Gros der Direktverkaufs-Befürworter zähneknirschend beugte, funktionierte grundsätzlich störungsfrei: "Wir sind mit der Regelung nicht zufrieden", so Verleger Christoph Links, "wohl aber mit der praktischen Abwicklung durch die Messebuchhandlung." Wiederholten Forderungen nach einer Freigabe des Verkaufs erteilt Buchmesse-Direktor Oliver Zille eine klare Absage: "Wir sind kein Jahrmarkt, sondern eine Messe. Wenn verkauft wird, dann über den Buchhandel – andere Signale wären kontraproduktiv."