Die Sonntagsfrage

Wie sieht Ihr Masterplan für Speyer aus, Frau Grünewald?

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Heike Grünewald übernimmt zum 1. März die Buchhandlung Fröhlich in Speyer. Während die bisherigen Hausherren die Koffer packen, um nach Neuseeland überzusiedeln, macht sich die neue Inhaberin bereits Gedanken über Aktionstische und Eyecatcher – wie ein Bücherregal für Männer.

 

Am 1. März fällt der Startschuss: Gerade einmal eine Woche Zeit bleibt zum Renovieren, bevor wir den übernommenen Buchladen aufsperren und unsere ersten Kunden in Speyer willkommen heißen können. Bis dahin muss der Teppich auf den Säulen und Fensterbänken runter – wir wollen für eine rundherum gemütliche Atmosphäre mit hellen Farben sorgen. Die Buchhandlung bekommt einen neuen Boden, neue Regale und neue Fenstergestaltung verpasst. Nicht nur der eingeführte Name der Buchhandlung Fröhlich wird aber bestehen bleiben: Auch auf einen langjährigen Mitarbeiter des Buchhändlerehepaars Boucher können wir zählen. Nicht auszuschließen, dass unsere beiden Söhne (beide studieren noch), in der Anfangsphase auch ab und an mal anpacken müssen. Sorgen mache ich mir keine. Ich bin ein optimistisches Gemüt und auf meine Jungs ist Verlass.

Ich selbst bringe die Erfahrungen aus meiner Buchhandlung im Gorxheimertal mit ein. Auch in Speyer werden mein Mann Matthias und ich natürlich größten Wert auf den persönlichen Kontakt und Kundenpflege legen. Herzstück unseres Buchladens wird ganz klar die Kinder- und Jugendbuchabteilung sein: Auch die Kleinsten sollen an die Ware herankommen – das muss sich natürlich beim Mobiliar niederschlagen. Die Fächer müssen für kleine Menschen gemacht sein. Und wenn die gerne mal die Bücher aus dem Regal ziehen, dann ist es eben so.

Einen Akzent wollen wir auch mit Geschenkbüchern und ausgewählten Nonbooks setzen. Gute Erfahrungen haben wir mit den Engelfiguren von Willowtree und Karten von Butzon & Bercker gemacht. Im Sommer bieten wir unsere Kunden Mitbringsel an: Grillsaucen und Grillbücher im Paket, Chutneys und Buchmaterial. Das Konzept dahinter? Immer etwas Besonderes anbieten und die Kunden mit Ungewöhnlichem ansprechen. Die Geschenke dürfen einen Preis von 20 Euro nicht überschreiten. Auch beim Buch greifen die Kunden gerne zum Taschenbuch, das berücksichtigen wir bei der Titelauswahl entsprechend.

Weil wir außerdem im Gorxheimertal beobachtet haben, dass überwiegend Frauen in der Buchhandlung zugreifen, wollen wir auch den Männern etwas Gutes tun: Wir planen ein Männerregal, das wir mit Themen wie Sport und Wirtschaft bestücken. Hier gehört alles hin, was Männer anspricht – und Frauen natürlich, die ein Geschenk für ein solches Exemplar suchen.

Während unsere Vorgänger, das Ehepaar Boucher, nach Neuseeland übersiedeln möchte, um ihr kleines Enkelkind nicht nur via Skype zu sehen, freue ich mich auf die Rückkehr in die Pfalz: Ich bin in nämlich in Otterstadt geboren und kann es kaum erwarten, wenigstens für Beruf zu meinen Wurzeln zurückkehren.