Die Sonntagsfrage

"Vom Literaturblog ins Magazin – ist das die Zukunft, Frau Brose?"

28. September 2018
von Börsenblatt
Daniela Brose, Betreiberin des Blogs Brösels Bücherregal, ist jetzt auch Herausgeberin eines Magazins.  Ende September erscheint die zweite Ausgabe von "Generation Buch", einem Magazin, das die besten Beiträge aus Literatur-Blogs gesammelt herausbringt, und auf der Frankfurter Buchmesse Dank einer Kooperation mit dem Buchjournal auch gedruckt vorliegen wird.

Warum "Generation Buch"? Zum einen lesen Eltern und Bekannte meine Kolumne in der örtlichen Zeitung, verstehen jedoch nicht, was ich online mit meinem Blog Brösels Bücherregal "so treibe". Ich fand es schade, dass Bloggerkollegen und Buchempfehlungen untergehen, weil sich die potenziellen Leser offline aufhalten. Zum anderen möchte ich damit gebündelt zeigen, welche Themen und Bücher uns Literaturblogger beschäftigen und vor allem, wie viel Freude es macht, weil wir ganz frei lesen und darüber schreiben können.

Die Resonanz auf die erste Ausgabe war enorm. Die Schriftgröße auf verschiedenen Endgeräten oder das Vergessen der gendergerechten Wortwahl, waren die schlimmste Kritik. Der Zuspruch war überwältigend. Die Hoffnung war natürlich da, dass "Generation Buch" gut ankommt. Letztlich war es nur eine Idee. Aber dass ich Nachrichten erhalte, dass sich Leser auf die nächste Ausgabe freuen, hätte ich nicht gedacht.

Die Kooperation mit dem Buchjournal freut mich sehr. Allein das Vertrauen vom Buchjournal in die Idee von "Generation Buch" bedeutet mir enorm viel. Authentizität, Ehrgeiz und mein fränkisches Mundwerk waren mir immer wichtig und die Unterstützung heißt für mich, dass ich es mit meinem Blog in der Vergangenheit wohl ganz gut hinbekommen habe.

Ideal wäre es, wenn ich auch nach der Kooperation eine Möglichkeit finden würde, "Generation Buch" auch gedruckt erscheinen zu lassen. So könnte ich den Leser*innen sowohl als auch bieten. Mit der digitalen Version erreiche ich eine andere Nische als mit der Printversion. Das Print fördert bewusstes Zeitnehmen, was im schnelllebigen Alltag öfter mal zu kurz kommt.

Mit meinen Blog-Aktivitäten verdiene ich kein Geld. Das Bloggen ist für mich nach 6,5 Jahren nach wie vor ein "Vollzeit-Hobby". Ich wüsste nicht, ob es weiter Spaß machen würde, wenn ich damit mein tägliches Brot verdienen müsste. Es ist schön, wenn sich mal eine bezahlte und passende Kooperation ergibt, auf der Tagesordnung steht das aber nicht.

Hauptberuflich bin ich SEO & Social Media Managerin bei einem Fachhändler für ergonomische Bürostühle & -tische. Mein Job ergänzt sich also sehr gut mit meinem privaten Hobby. Nach Feierabend mache ich Sport, flausche meine beiden Katzen, pflege Kontakt zu Freunden, bereite Fotos und Beiträge für den Blog vor oder füttere die Social Media Kanäle (vorrangig Instagram). Nicht zuletzt lese ich das ein oder andere Buch oder schaue Serien mit meinem Partner.