Halbjahresbilanz von Orell Füssli

Buchhandel hält Umsatzniveau

9. August 2018
von Börsenblatt
Orell Füssli hat mit der Division Buchhandel, bezogen auf den 50-Prozent-Anteil am Joint Venture Orell Füssli Thalia, im ersten Halbjahr 39,1 Millionen Schweizer Franken erwirtschaftet (umgerechnet ca. 33,9 Mio. Euro) − annähernd so viel wie im Vorjahreszeitraum (39,2 Mio. Franken).

Das Betriebsergebnis (EBIT) der Division Buchhandel, ist zwar negativ, konnte mit minus 900.000 Franken gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 (minus 1,8 Mio. Franken) verbessert werden, wie aus der Finanzmitteilung hervorgeht. Der Schweizer Buchmarkt habe sich auch im ersten Halbjahr 2018 rückläufig entwickelt, heißt es weiter, die Division Buchhandel habe sich jedoch diesem Trend widersetzen können. Auf vergleichbarer Fläche habe die Steigerung im Nettoerlös 1,3 Prozent betragen.

Weitere Ergebnisse der Division Buchhandel:

  • Die Umsatzzahlen für E-Books konnten im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem Vorjahr im zweistelligen Prozentbereich gesteigert werden.
  • Das Online-Versandgeschäft, das im vergangenen Jahr auf die Kernmarke Orell Füssli konsolidiert wurde, konnte weiter ausgebaut werden, so die Bilanz; die Omnichannel-Strategie wurde fortgeführt.
  • Das Filialportfolio habe man weiter struktur- und kostenoptimiert: An den Standorten in Basel und St. Gallen konnten im ersten Halbjahr 2018 neue Verkaufsflächen bezogen werden, die eine signifikante Reduktion der Betriebskosten bei unverändert attraktiven Lagen ermöglichen würden. An der Europaallee in Zürich wird 2019 eine weitere Filiale an einem Hochfrequenzstandort eröffnet.

Der Nettoerlös der Orell Füssli Verlage lag im ersten Halbjahr 2018 mit 4,4 Millionen Franken um circa 14 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Dies sei auf eine geringere Titelmenge im Bereich Sachbuch zurück zu führen. Die Erlöse der Programmbereiche Juristische Medien und Lernmedien lagen über den Erwartungen, jene im Kinderbuch leicht darunter.

Orell Füssli insgesamt hat im ersten Halbjahr einen Nettoerlös von 127,5 Millionen Schweizer Franken erzielt − und damit 3 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Als einen Grund nennt das Unternehmen den veränderten Produktmix im Sicherheitsdruck. Das Betriebsergebnis (EBIT) blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 3,2 Millionen Franken.

Atlantic Zeiser wird sich zukünftig auf das Angebot von Produkten und Dienstleistungen in den Bereichen Banknotenserialisierung sowie Individualisierung von anderen Sicherheitsdokumenten konzentrieren. Im zweiten Halbjahr stehe neben den operativen Zielen das Closing des Verkaufsprozesses der Geschäftsfelder Kartenpersonalisierung und Verpackung im Vordergrund (siehe Archiv).

Ausblick

Das Ergebnis der Orell Füssli Gruppe wird 2018 vor allem durch besondere Effekte infolge des Verkaufs von Betriebsteilen von Atlantic Zeiser belastet, resümiert die Bilanz. Insgesamt werden hierfür Netto-Aufwendungen in Höhe von 67 Millionen Franken erwartet, der größte Teil davon im außerordentlichen Ergebnis, ein kleiner Teil als Sonderkosten im EBIT der Industriellen Systeme.

Im operativen Geschäft gehe Orell Füssli unverändert von einer sich abschwächenden Ertragssituation gegenüber 2017 aus. Im Sicherheitsdruck werden die Arbeiten zur Steigerung der Produktivität weiter fortgesetzt, um der erwarteten Margenabschwächung zufolge einer Veränderung des Produktmix entgegenzuwirken. Die Umsetzung des Transformationsprogrammes stehe im Buchhandel weiterhin im Vordergrund, entscheidend für den Erfolg werde traditionell das Weihnachtsgeschäft sein.

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