Hansjörg-Martin-Preis

"Glück ist was für Anfänger" als bester Jugendkrimi

9. Mai 2018
Redaktion Börsenblatt
Auf der Criminale in Halle ist der Hansjörg-Martin-Preis für den besten Kinder- oder Jugendkrimi des Jahres verkündet und an Ortwin Ramadan für seinen Roman "Glück ist was für Anfänger" (Coppenrath) verliehen worden. Die Auszeichnung ist mit 2.500 Euro in nicht fortlaufend nummerierten Scheinen dotiert. 

Seit dem Jahr 2000 wird der Preis vom Syndikat, einem Verein zur Förderung deutschsprachiger Kriminalliteratur, verliehen und von einer Jury vergeben, in der Autoren sowie Kinder und Jugendliche mitwirken. Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt:

"Oleg ist fünfzehn und kämpft sich von einem Job zum nächsten. Er lebt bei seinem kriminellen Bruder Mark und dem alkoholkranken Vater, und manchmal besucht er seine Mutter in der Psychiatrie. Um aus diesem Leben zu fliehen und seinem Traum von Australien nachzujagen, nimmt Oleg an einem Einbruch teil, der von seinem Bruder und einem Freund geplant ist. Doch der misslingt gründlich. Während die anderen fliehen können, wird Oleg von dem gleichaltrigen Millionärssohn Maximilian, der im Rollstuhl sitzt, gestellt. Um ihn vor einer Verhaftung zu bewahren, schlägt dieser Oleg einen Deal vor: Er muss für ihn arbeiten. Maximilian besitzt eine seetüchtige Jacht, und Oleg soll ihn auf einer Fahrt begleiten. Das erweist sich allerdings als schwieriger als geplant. Nach einer Entführung kann die Reise endlich losgehen. Aber Mark und andere Verbrecher sind ihnen auf der Spur, eine aberwitzige Verfolgungsjagd mit der Polizei und Presse beginnt. 'Man kann sich sein Leben nicht aussuchen, aber man kann das Beste daraus machen', sagt Oleg am Ende dieses spannenden Jugendromans, der zeigt, dass auch feste soziale Grenzen im zwischenmenschlichen Bereich aufbrechen können und so etwas wie Veränderung möglich ist. Die beiden Protagonisten werden differenziert und glaubwürdig dargestellt – der eine als 'arrogantes Arschloch', der andere als 'Vollidiot'. Trotzdem wirken sie in ihrer Unverblümtheit und Frechheit sympathisch, und man kann nur hoffen, dass diese seltsame Beziehung ein gutes Ende findet. Ein fulminantes und actionreiches Ende hat der Roman allemal. Die Jurymitglieder waren sich einig: Die Lektüre dieser rasanten und sehr zu Herzen gehenden Geschichte hat allen einen Riesenspaß gemacht."