Literarisches Quartett - die Titelliste

Ijoma Mangold debattiert mit ZDF-Literaturexperten

28. Juli 2017
von Börsenblatt
Am 11. August diskutieren die Experten vom Literarischen Quartett Volker Weidermann, Christine Westermann und Thea Dorn gemeinsam mit ihrem Gast, dem Literaturkritiker Ijoma Mangold, über Bücher von Virginie Despentes, Richard Ford, Franzobel und Paulus Hochgatterer.
Die Titelliste:

„Das Leben des Vernon Subutex“
Kiepenheuer & Witsch, 2017.

Schon mit ihrem Debüt „baise –moi-Fick mich“ machte Virginie Despentes Furore. Mit ihrem neuen Roman „Das Leben des Vernon Subutex“ legt die Skandalautorin nun nach: Die Geschichte eines rasanten sozialen Abstiegs. Gerade noch Besitzer eines angesagten Plattenladens, landet Subutex auf der Straße. Er schnorrt sich durch die Wohnungen seiner Freunde und Ex-Geliebten und wird mit allen Facetten einer kaputten Gesellschaft konfrontiert. In Frankreich wird Despentes vielstimmiges Panorama nicht umsonst mit Balzac verglichen.


“Zwischen ihnen“

Hanser Berlin, 2017.

Wenig ist uns so vertraut und zugleich so geheimnisvoll fremd wie das Leben der eigenen Eltern. “Zwischen ihnen“ ist Richard Fords persönlichstes Buch. Darin zeichnet der amerikanische Bestsellerautor das Bild seines Vaters und seiner Mutter und versucht zu ergründen, wer sie waren, bevor sie seine Eltern wurden. Bis zu seiner Geburt führten die beiden ein Nomadenleben. Im Amerika der 30er Jahre legte der Vater als Handlungsreisender unzählige Meilen durch die Südstaaten zurück, immer in Begleitung seiner geliebten Frau. Dann kommt ein einziges spätes Kind und alles ändert sich.


„Das Floß der Medusa“

Zsolnay, 2017.

„Nichts für frankophile, Rotwein trinkende, Käse degustierende Modefuzzis“, heißt es zu Beginn des Romans „Das Floß der Medusa“. „Gut, die Sache liegt mittlerweile mehr als zweihundert Jahre zurück. Wir können es uns also bequem machen und uns versichern, wir sind anders, bei uns kommt so was nicht vor. Doch ist das wirklich so?“ Auf der Folie der historischen Schiffskatastrophe erzählt der österreichische Schriftsteller Franzobel vom Kampf aller gegen alle und fragt nach der Bedeutung von Moral und Menschlichkeit in Extremsituationen.

„Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war“ 
Deuticke, 2017.

Paulus Hochgatterer ist Kinderpsychiater und Schriftsteller. Immer wieder spielen Jugendliche, Außenseiter und psychisch Kranke eine wesentliche Rolle in seiner Literatur. In „Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war“  ist es ein 13 jähriges Mädchen, das sich an nichts erinnern kann. Auf einem Bauernhof trifft Nelli Ende 1944 auf einen russischen Kriegsgefangenen. Er trägt nichts bei sich außer einer Leinwandrolle. Ein berühmtes Gemälde? Zwischen den beiden entspinnt sich eine  Freundschaft, die durch eine Gruppe von Wehrmachtssoldaten jäh unterbrochen wird.  

Das Literarische Quartett wird am 11. August von 23 Uhr bis 23.45 Uhr im ZDF gesendet.