Media Control passt Zahlen zum Schweizer Buchhandel an

Geringeres Umsatzminus

2. März 2018
von Börsenblatt
In der Deutschschweiz ist 2017 der Umsatz des Buchhandels laut neu an die Landeswährung angepasster Zahlen von Media Control um 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Zu Jahresbeginn hatten die Marktforscher ein höheres Minus gemeldet.

Im Januar hatte Media Control noch ein Minus von 6,1 Prozent für 2017 im Vergleich zum Vorjahr gemeldet – auf Basis der Vertriebswege Sortiment und E-Commerce. Für die neue Auswertung habe man nun die Datenbasis um Verkaufszahlen aus dem Nebenmarkt (Bahnhofsbuchhandel, Elektromärkten, Drogerien) sowie Buch-Einzelhändler erweitert, erläutert Media Control. Dabei seien auch die Daten aus den Verkäufen von 2016 und 2017 integriert worden.

Neue Basis: Schweizer Franken

Zudem gibt es eine weitere Änderung, wie Deniz Ulucan, Leitung Vertrieb und Marketing von Media Control, erläutert: "Die media control Branchendaten der Schweiz werden nun in der Landeswährung (Schweizer Franken) ausgewertet und ausgewiesen." Der Ländervergleich (Deutschland – Österreich – Schweiz) sei nach wie vor im Buch-Marktforschungstool MC Metis gegeben, in dem Nutzer die Analysen nach Wunsch in Euro oder Schweizer Franken auswerten lassen könnten.

Bislang hatte Media Control die übermittelten Buchpreise in Franken jeweils direkt zum Tageskurs in Euro umgerechnet und damit weiter operiert. Durch den im Herbst 2017 anziehenden Euro-Kurs seien die Schweizer Buchpreise bei der Euro-Angabe "abgewertet" und das höhere Umsatzminus von 6,1 Prozent gemessen worden, so Media Control. Die jetzt genannte, angepasste Zahl zur Umsatzentwicklung 2017 (-2,7 Prozent) basiere auf den Verkaufsdaten in Schweizer Franken, erklärt Deniz Ulucan.

Weitere Kennzahlen

Für den Gesamtmarkt ergeben sich auf der neuen Berechnungsgrundlage laut Media Control folgende Umsatzentwicklungen 2017 im Vergleich zu 2016:

Nach Formaten:

  • Hardcover, Softcover: -2,0 Prozent
  • Taschenbuch: -3,5 Prozent
  • Hörbuch / Audiobook: -9,4 Prozent
  • Kalender: -3,5 Prozent
  • Karten, Globen: -12,1 Prozent

Nach Warengruppen:

  • Belletristik: +1,0 Prozent
  • Kinder- und Jugendbücher: -1,0 Prozent
  • Reise: -7,1 Prozent
  • Ratgeber: -4,3 Prozent
  • Geisteswissenschaften, Kunst, Musik: -9,2 Prozent
  • Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik: -9,3 Prozent
  • Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft: -1,6 Prozent
  • Sachbuch: -2,9 Prozent

Der Durchschnittspreis ist laut Media Control um 1,3 Prozent gestiegen.

Besseres Ergebnis im stationären Handel

Besser als der Gesamtmarkt hat, separat betrachtet, der stationäre Handel abgeschnitten – für diesen hat Media Control ein Umsatzminus von 2,2 Prozent gegenüber 2016 ermittelt. Im Einzelnen:

Nach Formaten:

Hardcover, Softcover: -1,4 Prozent

  • Taschenbuch: -3,3 Prozent
  • Hörbuch / Audiobook: -7,1 Prozent
  • Kalender: -4,0 Prozent
  • Karten, Globen: -13,5 Prozent

Nach Warengruppen:

  • Belletristik: +0,9 Prozent
  • Kinder- und Jugendbücher: -0,1 Prozent
  • Reise: -7,5 Prozent
  • Ratgeber: -3,2 Prozent
  • Geisteswissenschaften, Kunst, Musik: -9,8 Prozent
  • Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik: -8,8 Prozent
  • Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft: -1,9 Prozent
  • Sachbuch: -2,6 Prozent

Hier ist der Durchschnittspreis um 1,8 Prozent gestiegen.