Polizei nimmt Plattform lul.to vom Netz

Schlag gegen Internetpiraten

21. Juni 2017
von Börsenblatt
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg haben die Behörden am 21. Juni die Plattform lul.to vom Netz genommen. Lul.to ist eines der größten Portale für den illegalen Download von E-Books und Hörbüchern. Gegen die Betreiber der Website laufen umfangreiche Ermittlungen. Der Börsenverein begrüßte das Vorgehen.

Drei Beschuldigte befinden sich in Untersuchungshaft, teilte die Bamberger Generalstaatsanwaltschaft mit.

Bei LuL.to handelte es sich um ein großes Online-Portal, über das ohne Einwilligung der Urheber bzw. Lizenzberechtigten E-Books, Hörbücher sowie E-Paper diverser Zeitungen und Zeitschriften als mp3- oder pdf-Datei gegen Zahlung zum Download angeboten wurden. Mehr als 200.000 Titel, darunter alleine ca. 160.000 deutschsprachige E-Books und 28.000 Hörbücher sollen sich laut den Behörden auf der Seite befunden haben, mehr als 30.000 Kunden sollen die illegalen Dienste des Portals in Anspruch genommen haben, das unter dem Motto "Lesen und Lauschen" für sich warb. Die Ermittler des SN4C konnten im Rahmen von Durchsuchungen insgesamt über 11 Terabyte Daten sichern, heißt es.

Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, begrüßte das Vorgehen der Behören: „Das Einschreiten gegen lul.to ist ein wichtiger Erfolg im Kampf gegen Internet-Piraterie. Mit der Sperrung eines der größten illegalen Anbieter für E-Books und Hörbücher können viele Verlage wie Händler aufatmen. Piraterie ist kein Kavaliersdelikt, sondern Diebstahl am geistigen Eigentum, das die Grundlage für die Arbeit von Autoren, Verlagen und Buchhandlungen ist. Portale wie lul.to schaden dem Medienmarkt daher massiv. Der Ermittlungserfolg ist ein weiteres Beispiel dafür, dass sich solche illegalen Modelle letztlich nicht halten können.“

Bereits im Februar 2015 hat die GVU (Gesellschaft für Verfolgung von Urheberrechtsverlertzungen e.V.) gegen die Betreiber dieses Portals Strafantrag gestellt und das Verfahren unterstützt. Die GVU verfolgt unter anderem im Auftrag des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Urheberrechtsverletzungen auf Download-Plattformen für Bücher.