Schweizer Buchpreis 2018 gestartet

Reglement wurde überarbeitet

14. Februar 2018
von Börsenblatt
Die Ausschreibung für den Schweizer Buchpreis 2018 läuft. Bis zum 6. April 2018 können Verlage Titel von Schweizer oder seit mindestens zwei Jahren in der Schweiz lebenden Autorinnen und Autoren einreichen, wie die Ausrichter SBVV und LiteraturBasel mitteilen.

Die Nominierten werden am 18. September bekannt gegeben, die Preisverleihung findet am 11. November im Theater Basel statt.

Mit dem Schweizer Buchpreis (SBP) zeichnen der Verein LiteraturBasel und der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband SBVV jährlich das beste erzählerische oder essayistische deutschsprachige Werk aus. Ziel des Schweizer Buchpreises ist es, jährlich fünf herausragenden Büchern größtmögliche Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu verschaffen und sie in der Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus einem breiten Publikum wie auch der internationalen Buchbranche bekannt zu machen.

Nach der Jubiläumsfeier zur zehnten Ausrichtung des Schweizer Buchpreises in Basel, die auch aus der Sicht der Veranstalter unglücklich verlief, äusserte der ehemalige Preisträger Lukas Bärfuss in einem Beitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" Kritik an den Modalitäten der Preisverleihung. Namentlich stellte er auch die Unabhängigkeit der Jury in Frage. Die Träger des SBP haben in der Folge Gespräche mit ihren Vorständen, mit der Jury der letzten Preisverleihung und mit dem Verband der Autorinnen und Autoren der Schweiz AdS geführt. Deren Rückmeldungen wie auch die verschiedenen Beiträge in den Medien der letzten Wochen haben gezeigt, dass der SBP als einer der wichtigsten Literaturpreise der deutschsprachigen Schweiz und als Erfolgsgeschichte wahrgenommen wird.

Vertrauen in die Jury ungebrochen

Das Bedürfnis, am SBP festzuhalten, ist ebenso groß ist wie das Vertrauen in die Jurys, deren Qualität von allen Seiten gewürdigt wurde. Die letztjährige Jury sowie Jurymitglieder früherer Jahre bestätigten noch einmal, ohne jede Beeinflussung gewirkt zu haben, was umso glaubwürdiger ist, als es namentlich bei den Trägerorganisationen kein plausibles Motiv für eine Einflussnahme auf die von ihnen berufenen Jurymitglieder gibt.

Die Trägerschaft hat daraus den Schluss gezogen, den Schweizer Buchpreis in seiner heutigen Form weiterhin auszurichten und an der Organisation festzuhalten, allerdings die seit 2008 in einem Preisreglement definierten Rollen aller Akteure zu schärfen. Dieses überarbeitete Reglement, das die Strukturen, Gremien, Verantwortlichkeiten und Prozesse definiert, wird im Interesse der Transparenz neu auf der Website des SBP publiziert. Die SBP-Charta und das Reglement können hier heruntergeladen werden.

Die wichtigsten Beschlüsse und Änderungen sind:

•    Ziel und Ausrichtung des SBP bleiben unverändert.
•    Die Aufgaben und Kompetenzen der Träger, der Jury und ihrer/ihres Vorsitzenden, des Leitungsausschusses und der Geschäftsstelle sowie die Abläufe von der Ausschreibung bis zur Preisverleihung werden detailierter beschrieben.
•    Die Unabhängigkeit der Jury, die nur der Charta und dem Reglement des SBP verpflichtet ist, ist klarer formuliert als bisher.
•    Festgehalten wird, dass Jury-Mitglieder nach der Publikation der Shortlist über diese Bücher nicht mehr publizieren und keine Veranstaltungen mit den nominierten Autorinnen und Autoren moderieren dürfen.
•    Der Einsitz von Medienpartnern in der Jury wird explizit geregelt.
•    Die Preisgelder für die Nominierten werden auf je 3.000 Franken erhöht. Das Preisgeld für den Preisträger oder die Preisträgerin beträgt unverändert 30.000 Franken.

Die von der Trägerschaft einberufene Fachjury setzt sich 2018 wie folgt zusammen: Sabine Graf (Leiterin lit.z Literaturhaus Zentralschweiz), Manfred Papst (Kulturredakteur, NZZ am Sonntag), Christine Richard (Kulturredaktorin, Basler Zeitung bis 1.7.2018, NEU), Ursula Stamm (Buchhändlerin BücherFass Schaffhausen) und Susanne Sturzenegger (Literaturredaktorin SRF, Schweizer Radio und Fernsehen, NEU).