Schweizer Buchpreis: Shortlist 2018

"Fünf mutige, originelle und innovative Texte"

18. September 2018
von Börsenblatt
Im Finale des Schweizer Buchpreises 2018 stehen Heinz Helle, Gianna Molinari, Peter Stamm, Vincenzo Todisco und Julia von Lucadou. Die mit insgesamt 42.000 Schweizer Franken dotierte Auszeichnung wird am 11. November im Rahmen des Literaturfestivals BuchBasel überreicht.

Die fünfköpfige Jury hat aus den insgesamt 85 eingereichten Titeln eine Nominationsliste mit fünf Werken zusammengestellt. Die Nominierten für den Schweizer Buchpreis 2018:

  • Heinz Helle: "Die Überwindung der Schwerkraft" (Suhrkamp)
  • Gianna Molinari: "Hier ist noch alles möglich" (Aufbau)
  • Peter Stamm: "Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt" (S. Fischer)
  • Vincenzo Todisco: "Das Eidechsenkind" (Rotpunktverlag)
  • Julia von Lucadou: "Die Hochhausspringerin" (Hanser Berlin)

Manfred Papst, Sprecher der Jury 2018, sagt in der Mitteilung des Schweizer Buchpreises: "Selten war die Wahl so schwer. Wir hatten mit einem Embarras de Richesse zu kämpfen. 85 Titel haben wir geprüft. Aus den verschiedensten Generationen, Genres und Verlagen haben uns bemerkenswerte Titel erreicht. "

Heinz Helle erzähle in "Die Überwindung der Schwerkraft" (Suhrkamp) die ergreifende Geschichte von zwei Halbbrüdern, so Papst weiter: "Der ältere der beiden stirbt kurz nach einer letzten gemeinsamen Sauftour in einer Münchner Winternacht. Der dritte Roman des Wahlschweizers besticht durch Dringlichkeit und Sprachkraft.

In ihrem Erstling 'Hier ist noch alles möglich' erzählt Gianna Molinari von einer Nachtwächterin in einer Kartonfabrik, auf deren Gelände ein Wolf eingedrungen sein soll. Eine ebenso gespenstische wie subtile Geschichte um Bedrohung und Grenzen. Routinier Peter Stamm zeigt sich in seinem neuen Roman 'Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt' auf der Höhe seines Könnens. Nie hat er leichter und phantasievoller geschrieben. Vincenzo Todisco wagt sich im Roman 'Das Eidechsenkind' als Autor erstmals aufs Feld der deutschen Sprache. Der 1964 geborene, einer italienischen Familie entstammende Autor erzählt bewegend von einem illegal eingewanderten Jungen, der sich in der Wohnung seiner Eltern verstecken muss.

In 'Die Hochhausspringerin' von Julia von Lucadou befindet man sich in einer beklemmenden Dystopie, die Orwellls '1984' eindrücklich fortschreibt. Die Autorin entwirft das Bild einer Gesellschaft, in der es keine Zuflucht und keine Heimlichkeit mehr gibt. Ein wuchtiger Erstling!", so Papst. Die Jury habe sich  für fünf mutige, originelle und innovative Texte entschieden.

Die Mitglieder der Jury des Schweizer Buchpreises 2018 sind: Sabine Graf (Leiterin lit.z Literaturhaus Zentralschweiz, Stans), Manfred Papst (Kulturredakteur "NZZ am Sonntag" und Jury-Sprecher), Christine Richard (freie Kritikerin, NEU), Ursula Stamm (Buchhändlerin BücherFass Schaffhausen), Susanne Sturzenegger (Literaturredaktorin SRF, NEU)

Der Schweizer Buchpreis ist mit insgesamt 42.000 Franken dotiert. Der oder die Preisträger/in erhält 30.000 Franken; die vier anderen Finalisten erhalten jeweils 3.000 Franken.

Mit dem Schweizer Buchpreis zeichnen der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband SBVV und der Verein LiteraturBasel jährlich das beste erzählerische oder essayistische deutschsprachige Werk von Schweizer oder seit mindestens zwei Jahren in der Schweiz lebenden Autorinnen und Autoren aus.

Die öffentliche Preisverleihung findet am Sonntag, 11. November 2018 um 11 Uhr im Rahmen des Literaturfestivals BuchBasel im Theater Basel statt.

Die nominierten Autorinnen und Autoren werden ihre Bücher zuvor auf einer Lesetour durch Deutschland, Österreich und der Schweiz präsentieren. Die genauen Daten und Termine finden sich unter https://schweizerbuchpreis.ch/