Umsatzentwicklung des Buchhandels im April

Dynamik an Ostern

11. Mai 2017
von Christina Schulte
Der April hat die Umsatzlücke im Buchhandel etwas kleiner werden lassen. Gleichwohl meldet Media Control nach vier Monaten über alle Vertriebswege hinweg ein Minus von 1,8 Prozent.

Das Ostergeschäft ist abgeschlossen – und erst jetzt lässt sich eine aussagekräftige Bilanz über den Verlauf der ersten vier Monate ziehen. Aber zunächst zu den April-Zahlen: Insgesamt wurden im vergangenen Monat über alle Absatzkanäle hinweg sieben Prozent mehr Einnahmen erzielt als im Jahr zuvor (damals lag Ostern im März). Dabei konnten sowohl Hard- und Softcover als auch Taschenbücher jeweils um die sieben Prozent hinzugewinnen (siehe Grafik). Bei den Warengruppen entschied sich der Osterhase bevorzugt für Kinder- und Jugendbücher, die es auf eine bemerkenswerte Steigerung von rund 41 Prozent brachten. Der Durchschnittspreis der verkauften Titel lag hier bei 9,33 Euro.

Belletristische Bücher, die im Schnitt 12,14 Euro gekostet haben, dürften sich ebenfalls in zahlreichen Nestern wiedergefunden haben (plus acht Prozent). Zweistellig nach unten ging es dagegen für Geisteswissenschaften, Kunst, Musik (minus 17,3 Prozent) sowie für Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft (minus zwölf Prozent). Alles in allem haben die April-Zahlen die bis März aufgelaufene Umsatzlücke von 4,5 Prozent auf 1,8 Prozent verringert. Zwei Warengruppen, Kinder- und Jugendbuch sowie Reise, liegen nun sogar im Plus. Der Durchschnittspreis für ein verkauftes Buch, bezogen auf alle Editionsformen und Warengruppen, bewegte sich bei 13,10 Euro.

Betrachtet man allein den Vertriebsweg Sortiment, hat sich dieser Kanal im April sogar besser entwickelt als alle Absatzwege zusammen und einen Anstieg von 8,5 Prozent erzielt (siehe Grafik). Kinder- und Jugendbücher gewannen fulminante 40 Prozent dazu, dabei pendelte sich der Preis mit 9,65 Euro etwas über dem Niveau für alle Vertriebswege ein. Die Belletristik machte ebenfalls einen größeren Sprung (plus neun Prozent). Der Preis liegt auch hier etwas höher (12,27 Euro).
 
Auch im Sortimentsbuchhandel hat der Umsatzschub rund ums Osterfest dafür gesorgt, dass der Abstand zum Vorjahreszeitraum von minus 6,5 Prozent (Januar – März) auf nun minus 2,9 Prozent geschmolzen ist. Allerdings hat es im stationären Buchhandel noch keine Warengruppe nach den ersten vier Monaten in den grünen Bereich geschafft. Am dichtesten dran sind die Kinder- und Jugendbücher (minus 0,8 Prozent). Der im Sortiment durchschnittlich bezahlte Preis ist mit 12,86 Euro ausgewiesen – und notiert damit unter dem Preis, der für alle Absatzwege errechnet wurde.