Umsatzentwicklung im Buchhandel

Großer Vorsprung für die kleinen Händler

31. Oktober 2018
von Christina Schulte
Dass der inhabergeführte Buchhandel seit Januar viel besser dasteht als die Filialisten, hat für Aufsehen und eine rege Diskussion auf boersenblatt.net gesorgt. Neue, bislang nicht veröffentlichte Daten von Media Control zeigen weitere Details dieser Entwicklung zu Gunsten der unabhängigen Buchhändler.

Umsatzdifferenz liegt bei 5,7 Prozentpunkten

Die Schere der Umsatzentwicklung zwischen den unabhängigen Buchhändlern und den Filialisten klafft vom 1. Januar bis 28. Oktober 2018 weit auseinander. Während die unabhängigen Sortimente in diesem Zeitraum um 0,5 Prozent zugelegt haben, gingen die Einnahmen der Filialisten um 5,2 Prozent zurück – eine Unterschied von 5,7 Prozentpunkten. Die Tendenz pro inhabergeführten Buchhandel gilt laut Deniz Ulucan, Leitung Buch bei Media Control, für den gesamten deutschsprachigen Raum: "In den drei Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz zeigt sich der unabhängige Buchhandel stabil."

Hard- und Softcover gewinnen bei den Indies

Dem Sortiment gelang bei den Hard- und Softcovern ein Plus von 1,3 Prozent, während die Filialisten mit dieser Editionsform 4,1 Prozent weniger eingenommen haben als im Vorjahr. Der Umsatzanteil der Hardcover ist mit 77 Prozent bei den Indies übrigens um drei Prozentpunkte höher als bei den Filialisten und liegt in beiden Vertriebskanälen auf dem Niveau des Vorjahres. Taschenbücher büßten über die zwei Absatzwege jeweils Umsatz ein - 0,9 Prozent bei den unabhängigen Sortimenten, satte 6,5 Prozent bei den Filialisten

Unabhängige Buchhändler legen bei den Hauptwarengruppen zu

Auch wenn der Einblick hier nur in fünf Warengruppen publiziert wird, ist klar: Beratungsintensive Bücher verkauften sich wesentlich besser im unabhängigen Buchhandel. Belletristik gewann bei den Unabhängigen 0,3 Prozent hinzu, bei den Filialisten gab es einen Rückgang von 4,7 Prozent. Kinder- und Jugendbücher steigerten sich im Sortiment um 2,9 Prozent, die Filialisten strichen ein Minus in gleicher Höhe ein. Auch bei den Sachbüchern kann der Filialbuchhandel nicht mithalten, was sich in einem Verlust von 1,6 Prozent versus einem Plus von 3,3 Prozent bei den Unabhängigen ausdrückt. Die größte Diskrepanz gibt es allerdings bei den Ratgebern. Dort rutschten die Filialisten um 7,9 Prozent ab, die Indies lediglich um 0,4 Prozent.

Höhere Durchschnittspreise in den inhabergeführten Buchhandlungen

1,10 Euro mehr für die Indies: So lautet die Differenz der Durchschnittspreise bei Hardcovern, die 14,61 Euro im unabhängigen und 13,51 Euro im Filialbuchhandel kosten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ergibt sich damit eine Preissteigerung von 0,8 Prozent für die Indies und eine von einem Prozent für die Filialisten.

Im Taschenbuch liegt der Unterschied der Durchschnittspreise nur bei neun Cent. Sie sind bei den Indies für 10,43 Euro zu haben und bei den Filialisten für 10,34 Euro. Die Preissteigerungen bewegen sich mit 1,9 Prozent und 1,8 Prozent nahezu gleichauf. Die Vermutung, dass im inhabergeführten Buchhandel im Vergleich zu anderen Absatzkanälen besonders gerne wertige und höherpreisige Bücher gekauft werden, wird mit diesen Zahlen bestätigt.

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