Lesefest zur Buchmesse

15.000 kamen zu Open Books 2025

21. Oktober 2025
Redaktion Börsenblatt

Open Books, das kostenlose städtische Lesefest parallel zur Frankfurter Buchmesse, war wieder ein voller Erfolg – das zeigten schon die langen Warteschlangen. Der Klassiker "Literatur im Römer" feierte sein 50-jähriges Jubiläum.

Das Foto zeigt eine lange Warteschlange, quer über den Platz, zum Frankfurter Römer

Warteschlange vor dem Römer

Das städtische Lesefest Open Books fand vom 14. bis 18. Oktober in Veranstaltungshäusern rund um den Frankfurter Römer statt (endete damit einen Tag früher als die Buchmesse). Insgesamt kamen 15.000 Besucher:innen zu 125 Veranstaltungen, so die Bilanz-Mitteilung. Der Eintritt war wie immer frei. Die Veranstaltungshäuser wurden um das Presse- und Informationsamt, das Struwwelpeter-Museum, die Heussenstamm Galerie sowie das Freie Deutsche Hochstift erweitert. 

Eröffnet wurde das vom Kulturamt organisierte Lesefest am 14. Oktober mit einer großen Gala in Kooperation mit dem Blauen Sofa in der Deutschen Nationalbibliothek, an der u.a. die frisch gekürte Buchpreisträgerin Dorothee Elmiger teilnahm. Vom 15. Oktober an fanden die Lesungen rund um den Römer statt. Präsentiert wurden Novitäten aller Sparten, die sich auf die gastgebenden Häuser verteilten. Dabei waren u.a. Nelio Biedermann, Daniela Dröscher, Julia Engelmann, Dorothee Elmiger, Jehona Kicaj, Dagmar Leupold, Doris Knecht, Andreas Pflüger, Katerina Poldadjan, Hanns-Josef Ortheil, Leif Randt, Caroline Wahl, Marco Wanda und Peter Wawerzinek. Im Sachbuch traten u.a. Güner Yasemin Balci, Max Czollek mit Hadija Haruna-Oelker, Katja Gloger mit Georg Mascolo, Harald Jähner, Navid Kermani, Anne Rabe, Michael Roth und Gilda Sahebi auf. Zu den internationalen Autor:innen zählten u.a. Kamel Daoud, Georgi Gospodinov, Andrej Kurkow, Sergej Lebedew, Delphine Minoui und Lize Spit.

Natalie Amiri im Gespräch zur Eröffnung mit dem Blauen Sofa

Natalie Amiri im Gespräch zur Eröffnung mit dem Blauen Sofa

"Die Lesungen waren vom ersten Tag an übervoll"

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig freut sich über den großen Erfolg von Open Books: "Seit fünfzig Jahren veranstaltet die Stadt Frankfurt ein Rahmenprogramm zur Buchmesse und baut der Buchmesse damit eine Brücke in die Innenstadt. Die Konzentration der Veranstaltungsorte rund um den Römerberg steht in der Tradition des Lesungsreigens 'Literatur im Römer'. Für das Publikum bietet Open Books die Möglichkeit, auf kurzem Weg von einer Lesung zu anderen zu gehen. Das Interesse war auch in diesem Jahr enorm und die Lesungen vom ersten Tag an übervoll. Wir blicken mit Stolz und Freude auf ein erfolgreiches Lesefest zurück, das Frankfurt als Buch- und Literaturstadt zum Leuchten bringt."

Blick in eine Veranstaltung von Literatur im Römer

Seit 50 Jahren eine Institution: "Literatur im Römer"

"Eine große Feier der Lesekultur"

Sonja Vandenrath, die Leiterin des Lesefestes, ergänzt: "125 Lesungen an vier Tagen, das bedeutet Qual der Wahl, Warteschlangen, Vorfreude, eine konzentrierte und gespannte Atmosphäre während der Lesung sowie das Signieren im Anschluss. Mit seinem 15.000 Besucherinnen und Besuchern ist Open Books eine große Feier der Lesekultur mit dem Römerberg und der neuen Altstadt als ihrer Bühne. Ein besonderes Fest in diesem Jahr aber waren die beiden Jubiläumsausgaben von 'Literatur im Römer', die Open Books eine historische Erdung geben. Mein Dank gilt meinem großartigen Team, das das Lesefest so perfekt organisiert hat."

Lesetipp: 50 Jahre "Literatur im Römer"

Aus Anlass von 50 Jahre "Literatur im Römer" hat Sonja Vandenrath die Geschichte dieser einzigen noch existierenden literarischen Großveranstaltung erzählt, die der erste Brückenschlag zwischen der Messe und der Stadt war und zudem als "Frankfurter Literaturzirkus" für bleibende Eindrücke sorgte und sorgt. Der Beitrag in der FAZ lautet: "Vom Circus ist anderes als der Name geblieben" (der Link für FAZ-Abonnent:innen: hier).

Signierschlange bei Jens Stoltenberg im Haus am Dom

Signierschlange bei Jens Stoltenberg im Haus am Dom

Ebenfalls große Resonanz fanden die Gastveranstaltungen mit der Frankfurter Rundschau mit Katrin Göring-Eckhardt, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dem ehemaligen Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, mit dem Weltkulturen Museum und zwei Gastland-Autor:innen von den Philippinen und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit dem diesjährigen Friedenspreisträger Karl Schlögel.

Zum Abschluss fand wieder in der Deutschen Nationalbibliothek das Kinderprogramm Open Books Kids statt und in diesem Jahr erstmalig mit ebenfalls großer Resonanz ein Bilderbuchprogramm im Struwwelpeter Museum.

Open Books endete am Samstag mit einem bunten Frankfurt-Abend in der Volksbühne am Großen Hirschgraben, bei dem Oliver Maria Schmitt, Mirco Becker und Henni Nachtsheim, moderiert von Sonja Vandenrath und Michael Quast, lasen.

Natalie Amiri im Gespräch zur Eröffnung mit dem Blauen Sofa

Nelio Biedermann, dessen Roman "Lázár" auf der Buchmesse zum Lieblingsbuch der Unabhängigen 2025 gekürt wurde, in der Evangelischen Akademie.