Das hat eine repräsentative YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ermittelt, berichtet das "manager magazin". Danach hat sich rund jeder dritte Verbraucher in Deutschland schon einmal im stationären Handel beraten lassen und das Produkt nach einem Preisvergleich dann online gekauft. Im Handel steht der Begriff "Beratungsklau" für dieses Verhalten.
Andererseits: Fast die Hälfte der Befragten lehnt ein solches Verhalten "voll und ganz" (21 Prozent) oder "eher" (25 Prozent) ab, habe die Umfrage ergeben. Lediglich 9 Prozent befürworten es "eher", im stationären Handel eine Beratung in Anspruch zu nehmen und dann online zu kaufen. "Voll und ganz" befürworten dies 5 Prozent der Befragten. Unschlüssig (Antwort: "teils / teils") zeigten sich 34 Prozent. Manche Ladenbetreiber würden inzwischen offen – etwa mit Plakaten im Schaufenster – gegen das Phänomen protestieren.
"Wenn ich als stationärer Händler viel Geld in die Ladenmiete und in kompetentes Personal investiere, dann ist es natürlich sehr schmerzhaft, wenn die Kunden nur die Beratung abgreifen und dann bei anderen Anbietern online shoppen gehen", weist Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer beim Handelsverband Deutschland (HDE), im "manager magazin" auf das Unbehagen im Handel hin. Allerdings komme das umgekehrte Phänomen häufiger vor. Kunden informierten sich online und kauften dann vor Ort. Viele Händler sind laut Genth längst selbst auf allen Kanälen unterwegs.