Filme und Serien

Buchverfilmungen im Mai

2. Mai 2025
Nele Marggraf

Für Spannung im Kino sorgen "Harvest" und "Clown im Maisfeld". "Saint-Ex" und "Kein Tier. So Wild." laden dazu ein, Klassiker wie "Der kleine Prinz" und Shakespeares "Richard III." aus dem Regal zu holen. Für Serienfans lohnt sich die Lektüre der "Murderbot Diaries" zur Vorbereitung auf die Serienadaption. 

Kein Tier. So Wild.: Shakespeare im 21. Jahrhundert

In der modernen Adaption von "Richard III." tobt der Rosenkrieg zwischen den Großfamilien York und Lancaster– nicht im Mittelalter, sondern im Berliner Gerichtssaal. Im Zentrum: Rashida, Juristin, Tochter des Hauses York, die mit einem Anschlag den jahrzehntelangen Bandenkrieg beendet. Doch der Frieden macht sie nicht frei – sie ist gezeichnet von Krieg und Kindheitstraumata. In einer Welt der Männer will sie herrschen und nicht gehorchen müssen. Ab dem 8. Mai ist die Neuinterpretation von Shakespeares Klassiker auf der großen Leinwand zu sehen.

Softcover (Deutsch, Englisch): William Shakespeare, übersetzt von Herbert Geisen: King Richard III | König Richard III. | 9881, Reclam, 392 Seiten, 9,80 Euro.

Softcover (Deutsch, Englisch): William Shakespeare, übersetzt von Ute Schläfer: King Richard III | König Richard III. | Englisch-deutsche Studienausgabe | Englischer Originaltext und deutsche Prosaübersetzung, Stauffenburg, 373 Seiten, 37 Euro.

Clown im Maisfeld: Blutiger Albtraum

In der Verfilmung von Adam Cesares Horror-Roman "Clown im Maisfeld" sorgt ein mordlustiger Clown in einer verschlafenen Kleinstadt für Panik unter Jugendlichen. Was als Teenie-Horror beginnt, entpuppt sich als bissige Abrechnung mit Generationskonflikten und amerikanischem Konservatismus. Der Film startet am 29. Mai in den deutschen Kinos

Hardcover: Adam Cesare, übersetzt von Elena Helfrecht: Clown im Maisfeld, Festa Verlag, 368 Seiten, 22,90 Euro.

Harvest: Eine Ernte, die alles verändert

Basierend auf Jim Craces preisgekröntem Roman erzählt "Harvest" vom Ende einer bäuerlichen Welt, wie sie über Jahrhunderte bestand. Als in einem abgeschiedenen englischen Dorf plötzlich Fremde auftauchen und die Felder abbrennen, gerät das fragile Gleichgewicht zwischen Gemeinschaft, Eigentum und Macht ins Wanken. Was folgt, ist eine stille, aber eindringliche Tragödie über Umbruch, Besitzgier – und das Verschwinden von Heimat. Kinostart ist der 22. Mai.

Softcover (Englisch): Jim Crace: Harvest, Penguin Random House Llc, 256 Seiten, 18,99 Euro.

Der Meister und Margarita: Die Macht und die Moral

Michael Lockshins opulente Verfilmung von Michail Bulgakows Kultroman "Der Meister und Margarita" entführt ins Moskau der 1930er-Jahre, wo der mysteriöse Woland das kulturelle Establishment herausfordert. Die Geschichte chargiert zwischen Satire, Fantasy und politischer Allegorie und behandelt Themen wie Kunst, Liebe und Unterdrückung. In Russland sei die Interpretation des russisch-amerikanischen Regisseurs trotz Kritik der Regierung überschwänglich aufgenommen worden – es sollen große Parallelen zum Russland unter Putin zu finden sein. Jetzt kommt das Fantasy-Drama am 1. Mai auch in die deutschen Kinos.

Hardcover: Michail Bulgakow, übersetzt von Alexandra Berlina: Der Meister und Margarita | Schmuckausgabe mit Illustrationen von Alexander Fedorov, mit Farbschnitt, Leseband und geprägtem Cover, Anaconda Verlag, 512 Seiten, 18 Euro.

Softcover: Michail Bulgakow, übersetzt von Alexander Nitzberg: Der Meister und Margarita, dtv Verlagsgesellschaft, 608 Seiten, 15 Euro.

Hardcover: Michail Bulgakow, übersetzt von Thomas Reschke: Der schwarze Magier. Urfassungen des Romans "Der Meister und Margarita", Voland & Quist, 400 Seiten, 28 Euro. 

Saint-Ex: "Man sieht nur mit dem Herzen gut.“

"Saint-Ex" ist nicht direkt eine Literaturverfilmung, vielmehr erzählt der Film die Geschichte von Antoine de Saint-Exupéry, zehn Jahre vor der Veröffentlichung von "Der kleine Prinz". Louis Garrel spielt den in Argentinien stationierten Schriftsteller und Piloten, der sich auf die Suche nach seinem verunglückten Freund Henri Guillaumet (Vincent Kassel) begibt – Unterstützung bekommt er von Guillaumets Frau Noëlle (Diane Kruger). Mit eindrucksvollen Bildern der Anden, hochkarätiger Besetzung und einer Mischung aus Realität und Fantasie zeichnet der Film das Porträt eines Mannes zwischen Abenteuerlust und innerer Zerrissenheit. Kinostart ist der 29. Mai. Antoine de Saint-Exupéry würde am 29. Juni 2025 seinen 125. Geburtstag feiern.

Hardcover: Antoine de Saint-Exupéry, übersetzt von Carolin Wiedemeyer: Der kleine Prinz, Coppenrath, 208 Seiten, 15 Euro.

Hardcover: Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz. Jubiläumsausgabe mit vielen Extras, arsEdition, 144 Seiten, 26 Euro.

Hardcover: Antoine de Saint-Exupéry, übersetzt von Grete und Josef Leitgeb: Der kleine Prinz / Klassische Ausgabe mit Farbschnitt und glitzernden Sternen, Karl Rauch Verlag, 96 Seiten, 15 Euro

Die Verlage haben noch zahlreiche weitere Ausgaben sowie Non-Books zum kleinen Prinzen im Programm.

Tagebuch eines Killerbots: Was bedeutet frei sein?

Apple TV+ hat die mehrfach ausgezeichneten "Murderbot Diaries" von Science-Fiction-Autorin Martha Wells in Serienform adaptiert: In der Zukunft regieren die Konzerne – Sicherheitseinheiten, halb Maschine, halb organisch, werden zum Schutz der Menschheit auf gefährlichen Missionen geschickt. Doch eine dieser Einheiten hat sich selbst gehackt, ist somit autonom und nennt sich selbstironisch “Murderbot“. Die Frage nach der vermeintlichen Freiheit kommt auf: Was fängt eine künstliche Intelligenz mit ihr an? Die Serie ist ab dem 16. Mai auf Apple TV+ streambar.

Softcover: Martha Wells, übersetzt von Frank Böhmert: Tagebuch eines Killerbots | Die Vorlage zum TV-Serienhit MURDERBOT auf Apple TV+, Heyne, 576 Seiten, 16 Euro.