Die Prozessänderungen der Executive Order betreffen die postalische und die kommerzielle Verzollung in unterschiedlicher Weise, führt die DHL Group weiter aus. Der Transport und die Einfuhr postalischer Sendungen erfolge durch nationale Postunternehmen, die spezielle Vereinbarungen mit den Zollbehörden und dem United States Postal Service (USPS) haben. Der postalische Verzollungsprozess sei in der Regel einfacher und kostengünstiger. Grundlage für die postalische Verzollung sei der Weltpostvertrag. Dieser Weg der Einfuhr von Sendungen stehe nunmehr für kommerzielle Sendungen und jegliche Sendungen mit einem Warenwert über 100 USD zunächst nicht mehr zur Verfügung.
Die kommerzielle Verzollung, wie sie beispielsweise DHL Express anbiete, stehe Kunden weiter zur Verfügung. Allerdings falle auch hier die bisherige Zollfreigrenze (sog. "De Minimis") weg. Alle kommerziell verzollten Sendungen, auch solche mit Warenwert unter 100 USD, sind verzollungspflichtig. Für Waren aus Deutschland bzw. der Europäischen Union beträgt der Zollsatz voraussichtlich 15 Prozent des Warenwertes – einige Warengruppen können aber auch höheren Zöllen unterliegen. Diese Verzollungsart betreffe bisher primär den gewerblichen Warenverkehr. Kommerzielle Sendungen unterliegen strengeren Anforderungen, insbesondere hinsichtlich der Beschreibung, der Klassifikation und dem Wertnachweis der Ware, und anderen Kontrollen.
Bis zum Inkrafttreten der Executive Order gelte für Sendungen aus der Europäischen Union noch die derzeitige Regelung, dass Waren mit einem geringen Wert (bis 800 USD) ohne Zollgebühren in die USA importiert werden können. Mit den Änderungen werden alle Importe, außer rein private Sendungen mit Geschenken mit einem Wert von unter 100 USD, zum 29. August 2025 zollpflichtig, so die DHL Group. Die Regelungen würden für die USA und Puerto Rico gelten.
DHL verfolge die weitere Entwicklung sehr genau und stehe – gemeinsam mit seinen europäischen Partnern – in Kontakt mit den US-Behörden. Ziel des Unternehmens sei, den postalischen Warenversand in die USA so schnell wie möglich wieder aufzunehmen. Wie lange das dauern werde, könne man derzeit nur schwer einschätzen, so ein Sprecher auf Anfrage.