Kulturpreis Deutsche Sprache 2025

Hape Kerkeling als Sprachartist ausgezeichnet

3. Juni 2025
Redaktion Börsenblatt

Hape Kerkeling, das Projekt "Echt absolut – Literarisches Übersetzen mit Jugendlichen“ und das Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen (ZVES) an der Uni Würzburg werden mit dem Kulturpreis Deutsche Sprache 2025 ausgezeichnet. 

Ein Foto von Hape Kerkeling auf der Literaturbühne der Buchmesse Leipzig 2025.

Hape Kerkeling auf der Literaturbühne der Buchmesse Leipzig 2025.

Hape Kerkeling ist ein großer Sprachartist, der einen äußerst kreativen, sensiblen und variationsreichen Umgang mit der deutschen Sprache pflegt.

Begründung der Jury

Hape Kerkeling erhält den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache, das ist der Hauptpreis des Kulturpreises Deutsche Sprache 2025. Die Laudatio hält Dr. Agnes Strack-Zimmermann bei der Preisverleihung am 27. September in Baden-Baden.

"Hape Kerkeling ist ein großer Sprachartist, der in ganz unterschiedlichen Sphären zuhause ist und dabei immer einen äußerst kreativen, sensiblen und variationsreichen Umgang mit der deutschen Sprache pflegt“, so Wolf Peter Klein in der Begründung der Jury. Er habe als Komiker und auch als Moderator, Schauspieler, Schriftsteller, Hörbuch- und Synchronsprecher außerordentliche Sprachkunstwerke geschaffen. „In jedem Genre ist seine Sprache zugleich von großer Authentizität, Leichtigkeit und Tiefe geprägt.“

Kerkeling ist Comedian, Moderator, Entertainer, Schauspieler, Sänger, Autor, Parodist und Kabarettist und auch Hörbuch- und Synchronsprecher. Sein Buch „Ich bin dann mal weg“ über seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg war im Jahr seines Erscheinens 2006 mit über 2 Millionen Exemplaren das meistverkaufte Buch in Deutschland. In seinem Buch „Der Junge muss an die frische Luft“ erzählt er sehr berührend von seiner – zum Teil schweren – Kindheit. Beide Bücher wurden verfilmt. 

Den mit 5.000 Euro dotierten Initiativpreis Deutsche Sprache erhält in diesem Jahr das Projekt „Echt absolut – Literarisches Übersetzen mit Jugendlichen“. Es ist eine gemeinsame Initiative des Literarischen Colloquiums Berlin und des Deutschen Übersetzerfonds mit dem Ziel, jungen Menschen ab zwölf Jahren unter professioneller Anleitung den Prozess des Übersetzens näherzubringen. 26 professionelle Literaturübersetzerinnen und -übersetzer haben seit 2018 Workshops angeboten. Die entstehenden Arbeitsmaterialien werden so aufbereitet, dass sie im Schulunterricht, für Workshops oder Weiterbildungen genutzt werden können. „Wir sehen darin ein wegweisendes Förderprojekt zum Ausbau jugendlicher Sprachkompetenzen, indem die Kreativität literarischer Übersetzungen bewusst gemacht wird.. Damit einher geht die Entwicklung eines vertieften Sprachverständnisses..“

Der undotierte Institutionenpreis Deutsche Sprache 2025 geht an das Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen (ZVES) unter der Leitung von Professorin Dr. Kathleen Wermke. Es ist die einzige klinische Forschungseinrichtung in Deutschland, die Babylaute ab der Geburt und frühkindliche Lautäußerungen in Bezug zur Sprech- und Sprachentwicklung analysiert. „Wir sehen darin wegweisende Forschungen zur frühen kindlichen Sprachentwicklung und der Rolle lautsprachlicher Wahrnehmungen und Imitationen beim Erstspracherwerb“, so die Jury. 

Über den Kulturpreis Deutsche Sprache

Den Kulturpreis Deutsche Sprache hat die Eberhard-Schöck-Stiftung 2001 ins Leben gerufen und verleiht ihn gemeinsam mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Ausgezeichnet werden Personen, Institutionen und Initiativen, die sich in besonderem Maße um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Der Jacob-Grimm-Preis ging bisher an bekannte Persönlichkeiten wie die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim (2023), Udo Lindenberg, Cornelia Funke, Loriot, Ulrich Tukur oder die Fantastischen Vier. Mit dem Initiativpreis werden Personen, Vereine oder Projekte ausgezeichnet, die neue Ideen umsetzen, um die deutsche Sprache zu fördern. Der Institutionenpreis geht an Einrichtungen, die sich in besonderem Maße um die deutsche Sprache verdient gemacht haben.

Weitere Informationen unter www.kulturpreis-deutsche-sprache.de