Dienstleister für Print-on-Demand

Im Porträt: Inga Splitzer, BoD

15. Juni 2022
von Nicola Bardola

Inga Splitzer ist Key-Account-Managerin im Verlagsbereich bei BoD: Sie berät Verlage bei der Einbindung von Print-on-Demand in ihre Prozesse - und spielt manchmal Detektivin in der XML.

Inga Splitzer, BoD

"Ich berate größere und mittlere Verlage, darunter auch viele Publikumsverlage, die insbesondere in den vergangenen Jahren die Vorteile von Print-on-Demand für sich entdeckt haben. Die Vorteile sind evident: vereinfachte Auflagensteuerung, Reduktion der Lagerkosten, Vermeidung von Remissionen und damit insgesamt Senkung der Kapital­kosten. Heute werden ja nur noch selten Auf­lagen von 20.000 Exemplaren und mehr gedruckt. Der Trend geht hin zu kleineren und mehreren Auf­lagen – und da kommen wir ins Spiel.
Ich arbeite seit sechseinhalb Jahren bei BoD und stehe Verlagen auch dahin gehend zur Seite, vergriffene Bücher wieder verfügbar zu machen. Von manchen Titeln werden ja nur noch wenige im Jahr verkauft, aber das kontinuierlich. Ist es da sinnvoll, jahrzehntelang Exemplare zu lagern? Das tut auch den Büchern meistens nicht gut. Titel, von denen es gar keine Druckdaten mehr gibt, können wir ebenfalls wieder in den Markt bringen: Für solche Fälle bieten wir einen Scan-Prozess an, bei dem wir anhand von Archiv­büchern neue Druckdaten erstellen – inklusive neuer Cover. Wir bieten eine freie Formatwahl und sieben Papiersorten an und produzieren vom Paperback bis zum hochwertigen Hardcover mit Schutzumschlag und Fadenbindung und Lesebändchen.
Bei der Anlieferung der Druckdaten kann es trotz des standardisierten Prozesses vorkommen, dass alte Daten nicht hochgeladen werden. Das ist dann manchmal ein Detektivspiel: Es reicht ein falscher Buchstabe in der XML. Inhaltlich habe ich in meinem Job wenig mit Büchern zu tun, aber ich sehe unglaublich viele Bücher. 

Ich begleite die Bücher von der Herstellung bis ins virtuelle Schaufenster der Buchhandlung.  

Inga Splitzer

Wir ermöglichen einen breiten nationalen und internationalen Vertrieb und binden die Titel an alle Barsortimente sowie weitere Versanddienste an. Hier unterstütze ich bei der Sendungsverfolgung, wenn doch mal etwas schiefgelaufen ist. Oder wenn die Titel in den diversen Onlineportalen nicht richtig gelistet sind. Dann greife ich ein und verbessere. Ich begleite so die Bücher von der Herstellung bis ins virtuelle oder echte Schaufenster der Buchhandlung. 
Unser neues Druck- und Logistikzentrum Plureos in Bad Hersfeld wird die BoD-Produktion mit der Barsortimentslogistik von Libri verbinden. Dort werden wir in Zukunft Taschenbücher in nur zweieinhalb Stunden produzieren und dem Versand zuführen, sodass die bestellten Exemplare über Nacht in den Buchhandel aus­geliefert werden können. Künftig wird es also bei den Lieferzeiten keinen zeitlichen Unterschied zwischen lagernden und frisch gedruckten Titeln mehr geben."

BoD – Books on Demand

Standort: Norderstedt und Bad Hersfeld

Service: Print-on-Demand, über Plureos mit Barsortimentsanschluss

Kunden: 55 000 Autor:innen, 3 500 Verlage

Kapazität: 100.000 Self-Publishing-Titel und 4 Mio. Verlagstitel werden druckbereit auf den BoD-Servern vorgehalten.
30.000 Bücher können pro Tag gedruckt werden (ab Auflage 1)

www.bod.de, www.plureos.de

Mehr über Print-on-Demand

Dieser Artikel ist im Sonderheft Dienstleister erschienen, das Ausgabe 24, dem Spezial Belletristik, beiliegt. Sie können die gesamte Ausgabe als E-Paper lesen oder im Lauf der nächsten Wochen als einzelne Artikel unter unseren Online-News.