Marcia Sá Cavalcante Schuback, 1957 in Rio de Janeiro geboren, lehrte als Professorin für Philosophie an der Universität Södertörn in Stockholm. Sie übersetzte zentrale Werke Heideggers, Hölderlins und Valérys ins Portugiesische und ist Autorin zahlreicher Bücher, darunter „Time in Exile“ (2020), „A filosofia de Clarice Lispector“ (2022) sowie „The Fascism of Ambiguity“ (2024, Bloomsbury). In ihren Arbeiten untersucht sie, wie Bedeutungsverschiebungen und Ambiguitäten als Machtinstrument genutzt werden, um demokratische Diskurse zu untergraben.
Najem Wali, Writers-in-Prison-Beauftragter und PEN-Vizepräsident:
„Mit Marcia Sá Cavalcante Schuback ehren wir eine Philosophin von internationalem Rang, deren Werk sich gegen die subtilen und gefährlichen Erscheinungsformen des neuen Faschismus richtet. Ihre Schriften zur Ambiguität, zur Verführbarkeit von Sprache und zu den Mechanismen politischer Manipulation sind von brennender Aktualität. Sie steht für eine Philosophie, die Freiheit und Präzision im Denken verteidigt.“
Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur: „Marcia Sá Cavalcante Schuback baut Brücken zwischen Kulturen und Denkweisen. Als Übersetzerin hat sie essentielle philosophische Klassiker – von Heidegger bis Paul Celan – ins Portugiesische übertragen und sie damit einer neuen Leserschaft zugänglich gemacht. Damit stärkt sie nicht nur den interkulturellen Austausch, sondern auch die demokratische Debattenkultur. Ihre Arbeit eröffnet uns den Zugang zu tiefem philosophischem Denken – ein unverzichtbares Fundament für Verständigung, Reflexion und Meinungsfreiheit. Ich gratuliere herzlich zum Hermann Kesten-Preis 2025.“