Mit 20.000 Euro dotiert

Mara-Cassens-Preis 2025 geht an Jina Khayyer

11. Dezember 2025
Redaktion Börsenblatt

Für ihren Debüt-Roman "Im Herzen der Katze", im Juli 2025 bei Suhrkamp erschienen, erhält die Autorin Jina Khayyer den Mara-Cassens-Preis des Literaturhauses Hamburg.

Cover des Buches Im Herzen der Katze

In ihrem Buch macht Jina Khayyer die Proteste "Frau – Leben – Freiheit" im Iran fühlbar. Aus der Jurybegründung: "Dieser Roman ist augenöffnend und lehrreich. Beeindruckend ist die Gleichzeitigkeit der Gegensätze: Auf der einen Seite nimmt uns die lebhafte und warmherzige Darstellung von Natur, Gastfreundschaft, Lebenslust, Freiheitsliebe, Zusammenhalt ein, auf der anderen Seite vermittelt sich die bittere Realität des repressiven Staates von heute mit einer Allgegenwart von staatlicher Willkür, Verboten, Denunziationen, brutaler Unterdrückung von Frauen und Regimegegnern. Überzeugend ist nicht nur der Inhalt des Romans, sondern auch sein wahrhaft poetischer Klang. Es gibt viele Einschübe in Farsi, die Jina Khayyer mit dem persischen Bilderreichtum ins Deutsche überträgt. Trotz der inhaltlichen Härte fühlt man sich aufgrund der sprachlichen Intensität wohl in diesem Buch. Eine großartige neue Erzählstimme."

2025 reichten die Verlage 87 Debütromane für den Mara-Cassens-Preis ein – so viele wie noch nie. In der Endrunde waren neben "Im Herzen der Katze" von Jina Khayyer: "Good Girl" von Aria Aber, "Lebensversicherung" von Kathrin Bach, "Hier draußen" von Martina Behm, "Pusztagold" von Clara Heinrich, "Hundesohn" von Ozan Zakariya Keskinkılıç, "ë" von Jehona Kicaj, "Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken" von Sarah Lorenz, "Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten" von Anna Maschik, "Daily Soap" von Nora Osagiobare, "Zu wenig vom Guten" von Katinka Ruffieux, "Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft" von Fiona Sironic, "Niemals nichts" von Ralf Westhoff und "Wie schwer wiegt ein Schatten" von Christiane Wirtz.

Über den Preis

Der nach seiner Stifterin benannte und mit 20.000 Euro dotierte Mara-Cassens-Preis für einen Debüt-Roman wird von einer Leser:innenjury vergeben, bestehend aus 15 Mitgliedern des Literaturhaus-Vereins. Zuletzt ausgezeichnet wurden Stefanie vor Schulte (2021), Annika Büsing (2022), Dana Vowinckel (2023) und Nora Schramm (2024).

Die feierliche Preisverleihung findet am 13. Januar 2026 um 19.00 Uhr im Literaturhaus Hamburg statt. Jana Schiedek, Staatsrätin der Behörde für Kultur und Medien Hamburg, spricht ein Grußwort, Judith von Sternburg hält die Laudatio. Jina Khayyer liest aus ihrem Roman und spricht mit der Jury. Die öffentliche Veranstaltung ist ausgebucht, eine Liveübertragung auf dem YouTube-Kanal des Literaturhauses ist geplant.