Wie das PEN-Zentrum Deutschland mitteilt, nimmt es den kurdischen Schriftsteller Menaf Osman in sein Stipendienprogramm auf. Der in Syrien geborene Abdelmonaf Osman, der als Schriftsteller das Pseudonym Menaf Osman verwendet, war insgesamt 32 Jahre inhaftiert, zunächst in Syrien, dann in der Türkei. Grund dafür war sein Einsatz für die Rechte der kurdischen Minderheit im jeweiligen Land.
Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis im Herbst 2023 wurde Osman in einem Lager für Terrorverdächtige in Edirne festgehalten. Ein knappes halbes Jahr später wurde er aus der Türkei nach Malaysia abgeschoben, danach kam der 59-jährige Autor und studierte Geologe nach Deutschland. Er findet nun im Rahmen von "Writers-in-Exile", einem von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanzierten Stipendienprogramm für bedrohte Exilschriftsteller:innen, Schutz und Unterstützung.
Seit seiner Jugend verfasst Menaf Osman literarische Texte; während seiner Haft in der Türkei entstanden knapp 30 Buchmanuskripte: Lyrik, Prosa. Rund die Hälfte davon ist veröffentlicht, etwa der Erzählungsband "Schinok“ oder die Romane "Ehrenbrief“ (2012) und "Der Schuh“ (2021). Osman hat zudem Werke der Weltliteratur ins Kurdische übertragen, darunter "Tausendundeine Nacht“ und "Der Graf von Monte Christo“.