Virginia Evans erweckt mit ihrem Debüt das Genre des Briefromans zu neuem Leben, teilt MVB mit. "Die Briefeschreiberin" (Goldmann) handelt von der 73-jährigen pensionierten Star-Juristin Sybil. Jeden Tag schreibt sie Briefe an Familie, Freude und literarische Größen. Diese benutzt sie als Schutzschild vor wahrer Nähe und Liebe – zumindest bis sie in einem anonymen Brief als "eiskaltes Miststück" bezeichnet wird. Das zwingt sie, sich mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinander zu setzen. Im Buchjournal-Interview spricht die Autorin über die Chancen und Herausforderungen einer Geschichte, die nur durch Briefe erzählt wird. Und über frühmorgendliches Schreiben in einem Schrank.
Im neuen Roman von Anna Bailey steht die Konfrontation mit der Vergangenheit ebenso im Mittelpunkt. In "Unsere letzten wilden Tage" (Rütten & Loening) kehrt die Protagonistin Loyal nach zehn Jahren in ihr Heimatdorf im sumpfigen Louisiana zurück, vor allem, um sich mit ihrer ehemals besten Freundin Cutter zu versöhnen. Doch bevor sie mit ihr sprechen kann, wird Cutter tot im Fluss aufgefunden. Während sich im Ort kaum jemand für den Todesfall interessiert, versucht Loyal die Wahrheit zu erfahren. Dabei trifft sie auf tote Schlangen, mysteriöse Tiermasken und den Sohn einer Predigerin, der angeblich als Kind von den Toten auferstanden ist. Eine Leseprobe des Romans gibt es im aktuellen Buchjournal.
Momente aus Kindheitstagen kommen auch in den zwei neuen Bänden der "Leben"-Reihe von Hanser Berlin vor. Darin schreiben deutschsprachige Autorinnen und Autoren über die zehn wichtigsten Themen des Lebens. Während sich Alina Bronsky in "Essen" unter anderem an ihre Kindheit in der Sowjetunion und den damit einhergehenden Haferbrei erinnert, ermutigt Karen Köhler dazu, "Spielen" nicht nur als Teil der Kindheit zu betrachten.
Neu im Buchjournal sind ab sofort aktuelle Bestseller-Listen in Belletristik, Krimi und Sachbuch, die zusätzliche Orientierung geben. Hintergrundberichte aus dem Buchhandelsalltag laden zum Schmökern ein und für Kinder gibt es eine neue Ausmalseite im erweiterten "Kids & Teens"-Bereich. Ab November erscheint das Buchjournal in neuer Optik, mit klarer Bildsprache und übersichtlichem Layout – für noch mehr Leselust.
Weitere Themen der aktuellen Ausgabe
- Spannungsromane: Nervenkitzel von Horror bis Familiendrama
- Ratgeber: für ein besseres und gesünderes Leben
- Bilderbücher: kunterbunte Geschichten für die Kleinen
Auch Autorin und Journalistin Christine Westermann schreibt in ihrer Kolumne "Westermanns Fundstücke" dieses Mal über Vergangenes. Inspiriert von der Dickmilch beim Bäcker, die sie an Kindheitsmomente mit ihrem Vater denken lässt, hat sie ein geliebtes Buch zum zweiten Mal gelesen. Ausgehend von der Geschichte um das Erinnern und Wiedervergessen fragt sie sich, ob ein gutes Urteil über ein gelesenes Buch in der Vergangenheit auch der Gegenwart des erneuten Lesens standhalten kann.