Gegen Ende des Gesprächs dürfen sich beide Gäste etwas von der Branche wünschen. Für Sophia Bahl ist das Thema Diversität zentral: „Ich wünsche mir, dass die Branche zugänglicher wird – auch für Menschen, die bislang nicht repräsentiert sind. Wenn Verlage sagen, es gäbe keine Manuskripte von BIPoC-Autor:innen, dann frage ich mich: Warum ist das so? Und was können wir tun, damit sich das ändert?“ Ihr Plädoyer: Strukturen schaffen, in denen mehr Menschen sich willkommen fühlen – auf allen Ebenen.
Pascal Mathéus wiederum wünscht sich mehr Mut zur literarischen Haltung. „Ich finde, wir sollten uns öfter wieder die Frage stellen: Was ist eigentlich gute Literatur – und wofür stehen wir?“ Dabei gehe es nicht um elitäres Abgrenzen, sondern um das Vertrauen in Texte, die komplex sind, differenziert, verbindend. „Und dass wir den Mut haben, für gute Literatur zu kämpfen und dass die Branche den Mut hat, nicht immer nur auf das zu schielen, was man für populär hält, sondern dass auch komplexere Texte ihren Ort haben.“