Am 30. September hat die Saarbrücker Traditionsbuchhandlung Bock & Seip in Saarlouis ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Die "Saarbrücker Zeitung" hat mit Geschäftsführerin Dörte Heinrich ein Gespräch geführt, das neben positiven Aspekten der Sortimentsarbeit auch aktuelle und künftige Sorgen spiegelt.
Dörte Heinrich
Das Interview (hinter der Zahlschranke) kreist zunächst um die Arbeit in der Buchhandlung, bevor es Problemthemen, die Sortimenter:innen in ganz Deutschland beschäftigen, in den Fokus rückt. Als das Gespräch auf die Konkurrenz durch Online-Versandriesen wie Amazon kommt, unterstreicht Dörte Heinrich, wie essenziell die Buchpreisbindung sei.
Während der Corona-Pandemie war es dann der eigene Webshop, der zum wichtigen wirtschaftlichen Standbein wurde. Ganz entscheidend sei aber auch der enge Kontakt zu den Kunden gewesen – über alle Kommunikationskanäle und Lieferwege hinweg.
Auch die aktuellen Engpässe bei Papier und Gas sind für Bock & Seip ein Thema. Die Möglichkeiten, Kosten zu senken und den Energieverbrauch einzuschränken, seien aber begrenzt, so Heinrich.
Sorge bereitet der Buchhändlerin, dass im Saarland in absehbarer Zeit nur noch digitale Schulbücher zum Einsatz kommen sollen. Dies sei nicht nur unter didaktischen Gesichtspunkten bedenklich, sondern treffe auch den Buchhandel. Wenn das Schulbuchgeschäft am Sortiment vorbeigehe, könne "das im Buchhandel Existenzen bedrohen".
