Coronajahr 2020

2 Milliarden Euro mehr ausgeschüttet

14. Dezember 2022
von Börsenblatt

Bund, Länder und Gemeinden haben im Corona-Jahr 2020 deutlich mehr für den Bereich Kultur ausgegeben als im Vorjahreszeitraum.

Sparschwein mit Pflaster

Bund bei Hilfsmaßnahmen in der Pflicht

  • Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren es fast 16 % oder 2,0 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr – insgesamt 14,5 Milliarden Euro.
  • Grund für den starken Ausgaben-Anstieg waren vor allem die Corona-Hilfsmaßnahmen von Bund und Ländern.
  • Mit diesem Sondereffekt waren die Kulturausgaben um 55 % höher als im Jahr 2010.
  • Je Einwohnerin und Einwohner wendeten Bund, Länder und Gemeinden im Jahr 2020 damit insgesamt 175 Euro für Kultur auf.
  • Die öffentlichen Kulturausgaben machten einen Anteil von 0,43 % am Bruttoinlandsprodukt aus.

Zu diesen Ergebnissen kommen die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder im Kulturfinanzbericht 2022. 

  • Die Gemeinden trugen in 2020 mit 5,7 Milliarden Euro (39 %) wie in den Vorjahren den größten Teil der öffentlichen Kulturausgaben.
  • Die Länder finanzierten den Kulturbereich mit 5,6 Milliarden Euro (39 %)
  • Der Bund war mit 3,2 Milliarden Euro (22 %) beteiligt. Dabei stiegen die Ausgaben des Bundes gegenüber 2019 sogar um 53 % - deutlich stärker als die Ausgaben der Länder und der Gemeinden.

Der größte Posten für den Bund war 2020 erstmalig die Sonstige Kulturpflege mit 38 %, da in diesem Bereich die Corona-Hilfsmaßnahmen wie zum Beispiel Hilfen zur Milderung pandemiebedingter Notlagen in Kultureinrichtungen verbucht worden sind.

Über alle Körperschaften hinweg entfiel mit 31 % der größte Anteil der öffentlichen Kulturausgaben im Jahr 2020 auf den Kulturbereich Theater und Musik, gefolgt vom Bereich Sonstige Kulturpflege (22 %) und Museen, Sammlungen, Ausstellungen (19 %). Das restliche Drittel (28 %) der Ausgaben verteilte sich auf Bibliotheken, Kulturelle Angelegenheiten im Ausland, öffentliche Kunsthochschulen, Denkmalschutz und -pflege, sowie Verwaltung für kulturelle Angelegenheiten.