An die neue Bundesregierung appelliert der Börsenverein, den KulturPass für 18-Jährige fortzusetzen, der sich als hervorragende Möglichkeit erwiesen habe, junge Menschen an Kulturangebote heranzuführen. Ganz grundlegend sieht der Verband Handlungsbedarf bei der Leseförderung. Schmidt-Friderichs: "Das Interesse an Büchern ist groß, aber wir erreichen damit nur diejenigen, die in der Lage sind, funktional zu lesen. Jedes vierte Kind bleibt außen vor, weil es nicht über eine ausreichende Lesekompetenz verfügt. Und die Auswirkungen dieser Bildungsmisere setzen sich fort: Nach der aktuellen PIAAC-Studie liest jeder fünfte in Deutschland lebende Erwachsene auf dem Niveau eines zehnjährigen Kindes oder schlechter. Die Politik sieht tatenlos zu, dabei braucht dieses Land dringend eine wirkungsvolle und übergreifende Strategie zur Leseförderung."
Künstliche Intelligenz bleibt ein zentrales Thema der Branche. Peter Kraus vom Cleff: "Verlage, Buchhandlungen und Logistik beschäftigen sich intensiv mit Einsatzmöglichkeiten von KI, etwa um Prozesse im Geschäftsablauf zu vereinfachen. Bei generativer KI sind auf politischer Ebene für die Branche allerdings nach wie vor wesentliche Fragen ungelöst, etwa der Umgang mit den millionenfachen Urheberrechtsverletzungen beim Training von KI-Modellen, das Verbreiten von Fake News oder die erforderliche Transparenz für Konsument:innen über den Einsatz von KI. Die Politik muss hier klare Regeln schaffen und die Macht digitaler Oligopole eindämmen, die nicht nur in riesigem Ausmaß Inhalte stehlen, sondern auch zunehmend Einfluss auf die Meinungsbildung und Politik nehmen. Angesichts des anhaltenden Kostendrucks und überbordender Bürokratie fordern wir zudem von der neuen Bundesregierung, Bürokratie-Ungetüme abzuschaffen, u.a. indem die EU-Entwaldungsverordnung praxisnah vereinfacht wird. Außerdem muss endlich eine strukturelle Verlagsförderung kommen, um die Vielfalt auf dem Buchmarkt nachhaltig zu sichern."
Laut Ihrer Zahlen liegt der Marktanteil 2024 bei 41,3% gegenüber 41,8% in 2023 und 41,9% in 2022.
https://www.boersenblatt.net/news/boersenverein/die-offiziellen-zahlen-fuer-den-buchmarkt-2023-sind-da-336167
https://www.boersenblatt.net/news/boersenverein/die-offiziellen-zahlen-fuer-den-buchmarkt-2022-sind-da-291937
vielen Dank für den Hinweis. Sie haben recht. Der Zuwachs bezog sich auf den Umsatz. Ich habe die Dachzeile korrigiert.
Viele Grüße, Christina Schulte