BücherFrauen

"Christine" an Slata Roschal übergeben

13. November 2023
von Börsenblatt

Die Entscheidung der Jury war schon auf der Frankfurter Buchmesse verkündet worden: Slata Roschal wird mit dem Literaturpreis "Christine" für ihren Roman "153 Formen des Nichtseins" ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand jetzt im Rahmen der BücherFrauen-Jahrestagung in Erfurt statt. 

V.l.n.r.: Silke Weniger, Slata Roschal, Mischa Bach.

Bei der Jahrestagung der BücherFrauen am vergangenen Wochenende wurde der Schriftstellerin und Slavistin Slata Roschal für die mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung eine goldene Statuette überreicht, die von Kassandra Becker geschaffen wurde.

In ihrer Dankesrede im gut besuchten Haus Dacheröden sagte Roschal: "Ich war wirklich überrascht und habe mich furchtbar gefreut, weil mein Buch offenbar auch ohne eine stets wütende Heldin oder ein leidendes, aufbegehrendes Opfer des Patriarchats etwas Sinnvolles darüber sagt, was es bedeuten kann, eine Frau zu sein."

Neue Facette im Identitätspluralismus

Am 20. Oktober auf der Buchmesse hatte die Jury ihre Auswahl schon begründet: "Slata Roschal, bisher als Lyrikerin bekannt, hat mit ihrem Prosadebüt '153 Formen des Nichtseins' einen zeitgemässen Roman über eine junge Frau vorgelegt, der dem 'Identitätsdiskurs' bzw. dem Thema Identitätspluralismus eine neue Facette hinzufügt und dafür eine hochmoderne literarische Form findet."

"153 Formen des Nichtseins" ist 2022 im Homunculus Verlag erschienen und wird im Januar 2023 als Taschenbuch bei Penguin publiziert.

Bisherige Preisträgerinnen

Der BücherFrauen-Literaturpreis wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. 2021 erhielt ihn die Schriftstellerin Mely Kiyak für ihren Roman "Frausein". Der Preis wird alle zwei Jahre an Autorinnen verliehen, "die mit ihrem Schreiben zur Gleichstellung der Geschlechter und zur Stärkung von Frauen und Mädchen beitragen". Er ist nach der Schriftstellerin Christine de Pizan benannt (1364 bis nach 1429). Die Jury setzte sich in diesem Jahr zusammen aus Literaturvermittlerin Anita Djafari, Übersetzerin Karen Nölle und Buchhändlerin Maria-Christina Piwowarski.