"Es sind sechs Buchstaben, die jahre- oder vielmehr jahrzehntelang das Straßenbild des Kölner Stadtteils prägten, in dem ich lebe: BÜCHER. Die schwarzen Versalien auf gelbem Hintergrund waren schon tagsüber kaum zu übersehen. Doch bei Nacht wirkten sie von innen angestrahlt wie ein Leuchtturm, wie ein helles Statement in der Dunkelheit: BÜCHER":
So beginnt Uwe Kalkowskis Hommage an die "kleine, sehr feine“ Buchhandlung Olitzky in der Luxemburger Straße 275 in Köln. Der Laden, seit 1966 an diesem Standort zuhause, ist seit dem 1. Juli geschlossen, weil das Buchhändlerpaar Nora und Manfred Ruland nach mehr als 40 Jahren in den Ruhestand gegangen ist und keine Nachfolge gefunden hat.
"Von den Buchhandlungen meines Vertrauens war es diejenige, die fußläufig am nächsten lag – und bei all den 'Nur mal schauen'-Besuchen bin ich ganz selten wieder ohne Buch aus dem Laden gegangen", so Kalkowski. Seine Liebeserklärung an den unabhängigen Buchhandel ist sehr lesenswert und hier auf seinem Blog Kaffeehaussitzer zu finden.
Die Leuchtreklame mit den sechs Buchstaben steht jetzt übrigens in seiner Wohnung:
"Sechs Schmuckstücke mit schwarzen Versalien auf gelbem Grund. Ich werde sie in Ehren halten und einen passenden Platz in den Wohnräumen für sie finden – am besten so, dass man sie von der Straße aus sehen kann."
Lesenswert sind aber auch die Sätze, mit denen sich das Buchhändlerpaar auf der firmeneigenen Website von seinen Kundinnen und Kunden verabschiedet: "Die Buchhandlung Olitzky ist nun Geschichte Aber es gibt in Köln eine gute Anzahl unabhängiger Buchhandlungen mit eigener Handschrift. Die KollegInnen freuen sich auf Ihren Besuch."