Eiskalt, elegant, explosiv – der neue Thriller von Bestsellerautor Andreas Pflüger

Luzy ist eine Action-Heldin, die aus der Reihe fällt: Sie ist übergewichtig, Raucherin, vom Leben gezeichnet und scheinbar zu alt für einen Neuanfang. Doch das Leben fordert sie heraus – und Luzy zeigt, was möglich ist, wenn es keine andere Wahl gibt: Sie kämpft – gegen ein Killerkommando, gegen ein globales Geheimdienstimperium, gegen ihren Todfeind Babel – und für die Menschen, die sie geliebt und verloren hat. Am Ende steht die Frage: Wer ist kälter – Babel oder sie?

Andreas Pflüger, geboren 1957, zählt zu den erfolgreichsten deutschen Thrillerautoren. Bekannt wurde er durch seine international gefeierte Jenny-Aaron-Trilogie, die in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt wurde. Vor seiner Karriere als Romanautor schrieb er zahlreiche Drehbücher für preisgekrönte Filme und Serien, darunter für die "Tatort"-Reihe, und arbeitete als Theaterautor. Pflügers Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet – unter anderem mehrfach mit dem Deutschen Krimi Preis, mit dem Grimme-Preis, dem Deutschen Filmpreis und dem Deutschen Fernsehpreis.

Mit "Kälter" hat er nun einen Thriller vorgelegt, der gleichsam ein Roman über die politischen Bruchlinien der späten achtziger Jahre ist. Pflüger greift Themen auf, die Deutschland damals prägten: die RAF und ihre Nachwirkungen, die Arbeit westlicher Geheimdienste, den Moment des Mauerfalls. Diese Entwicklungen sind eng mit Luzys Biografie verwoben: Eine Frau, die sich auf eine Nordseeinsel zurückgezogen hat, um Ruhe zu finden – und nun unentrinnbar in die großen Verwerfungen der Zeit hineingezogen wird.

Dabei arbeitet Pflüger mit akribischer Genauigkeit. Er recherchiert detailgenau, um selbst kleinste Details historisch stimmig zu gestalten. Über die Nacht des 9. November 1989 sagt er: "Vom Ablauf dieser Nacht habe ich ein Zeittableau erstellt, das die Situation an den Berliner Grenzübergängen exakt so abbildet, wie sie minutiös gewesen ist. Sogar den Wortlaut von Lautsprecherdurchsagen habe ich eins zu eins wiedergegeben." Ein Anspruch, der den gesamten Roman prägt: Die Präzision in der Recherche schafft ein Fundament, auf dem die rasante Entwicklung glaubhaft und mitunter erschreckend realistisch ist.

"Kälter" streift dabei auch immer wieder Pflügers eigene Lebensgeschichte – zum Beispiel die RAF-Zeit. Pflüger, Jahrgang 1957, hat die politischen Radikalisierungen der siebziger Jahre unmittelbar erlebt – und lässt diese Erfahrungen nun in seinen Roman einfließen. Das gilt auch für seine Beziehung zu Israel, ein Land, das in "Kälter" eine besondere Rolle spielt. Pflüger hat Israel mehrfach bereist und ins Herz geschlossen. "In allen meinen Romanen schreibe ich auf die eine oder andere Weise auch über mich. Bisweilen tue ich das versteckt, zum Beispiel in einer Antithese, doch immer wieder bin ich in einer Figur relativ gut sichtbar, jedenfalls für diejenigen, die mich privat kennen. Das ist auch in ‚Kälter‘ so", erläutert er.

Wer spannende Thriller liebt, kann sich auf "Kälter" ganz besonders freuen: Der Roman verbindet auf herausragende Weise Action und Zeitgeschichte mit hoher Erzählkunst – und beweist einmal mehr, dass große Spannungsliteratur immer auch Literatur über ihre Zeit ist.

Kälter
Andreas Pflüger
25,00 € (DE)
ISBN 978-3-518-43258-7
495 Seiten
ET: 13.10.2025
Suhrkamp