Leseförderung trotz(t) Corona

Mein Lieblingssatz ist hier im Schaufenster ausgestellt!

29. April 2021
von Stefan Hauck

Schulbesuche, Elternabende, Vorlesestunden: In der Pandemie fallen klassische Aktionen flach. Pfiffige Ideen, wie Buchhändler*innen dennoch das Lesen fördern können – pandemiekonform und gern zum Nachmachen. Folge 1: Lieblingssätze aus dem Lieblingsbuch in der Buchhandlung

In der Pandemie vermisst Sven Puchelt von der Waldbronner Buchhandlung LiteraDur den kollegialen Austausch: »Bei einem avj-Seminar mal abends an der Bar sitzen und über die eigenen Aktivitäten und die der anderen zu reden – das fehlt einfach. Aber ich habe gesehen, dass Buchhändler*innen trotz Corona tolle Aktionen machen.« Puchelt, Mitglied der Interessengruppe Leseförderung im Börsenverein, hat deshalb ein Projekt im Verband angestoßen: Zusammen mit dem Referat Leseförderung des Börsenvereins und der Regionalgeschäftsstelle NRW lud die Interessengruppe am 14. April zu einem digitalen Workshop ein – um aktuelle Leseförder-Ideen aus dem Buchhandel vorzustellen. 

Puchelt selbst steuerte eine Aktion bei, die er im vergangenen Jahr gestartet hat, um Kinder in der Corona-Zeit für das Lesen und die Buchhandlung zu begeistern (»Wenn wir einen Brief schreiben, verschwindet er doch nur in der Schultasche«). Puchelt erstellte ein kleines Video, in dem er alte, aber auch aktuelle Bücher zeigte, die er mag. Den Film verknüpfte er mit einer Bitte: Jedes Kind soll der Buchhandlung einen Satz aus einem Kinderbuch schicken, der ihm gefallen hat. Inhaltlich knüpft die Idee an die Aktion www.einsatzkinderbuch.de an, bei der zehn Verlage aus je einem ihrer Bücher einen Satz grafisch umsetzten (die zehn Postkarten gibt es über die Barsortimente Libri, Umbreit und Zeitfracht für einen Cent pro Karte). Das Video schickte Puchelt via USB-Stick an die Lehrer, die ­selbst entscheiden konnten, wann sie es zeigen.

Die Resonanz war gut: 100 eingereichte Sätze konnten ­später im Schaufenster der Buchhandlung präsentiert werden. »Eltern kamen mit ihren Kindern vorbei, schauten ins Fenster und dann hieß es: ›Das da ist mein Satz!‹«, berichtet Puchelt.

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