Click-and-Collect im Handel

Nur Sachsen verbietet Abholung

6. Januar 2021
von Börsenblatt

Leichte Lockerungen der Corona-Maßnahmen ab kommenden Montag in Baden-Württemberg: Der Händler darf vorbestellte Ware an der Ladentür ausgeben. Die Bundesländer haben keine einheitliche Linie.

Ab kommenden Montag (11. Januar) dürfen Kunden ihre vorbestellten Produkte wieder in den Geschäften abholen. Auch wieder in Baden-Württemberg. Nach dem Weihnachtsgeschäft seien keine großen Warteschlangen vor den Geschäften mehr zu erwarten, erklärte am Dienstag ein Sprecher der baden-württembergischen Landesregierung.

Seit Mitte Dezember war das Abholen untersagt – zum Leidwesen der Händler wie Kunden. Die Geschäfte durften zwar einen Lieferdienst anbieten, Kunden aber ihre vorbestellten Produkte nicht persönlich im Geschäft abholen. Viele Händler wurden von der Maßnahme kalt erwischt.

Abholung wieder möglich

  • Die Abholung durch die Kunden wird zum 11. Januar jetzt wieder möglich, wie schon in anderen Bundesländern.
  • Nur in Sachsen ist Click-and-Collect aktuell verboten.
  • Kunden müssten jedoch mit dem Geschäft im Vorfeld eine Abholzeit vereinbaren, so das baden-württemberigische Staatsministerium.
  • Update: Auch Bayern hat in einer Kabinettssitzung am 6. Januar die Warenabholung durch Kunden gestattet: Unter "strikter Wahrung von Schutz- und Hygienekonzepten (insbesondere gestaffelte Zeitfenster zur Abholung) sowie umfassender Verwendung von FFP2-Masken" soll es möglich sein, die Abholung online oder telefonisch bestellter Ware – anzubieten.

Handelsverband-Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann sagte dem SWR man habe die Argumentation für das Abhol-Verbot nie verstanden. Den mit dem Rücken zur Wand stehenden Händlern auch noch diese Möglichkeit zu verweigern, sei hart gewesen. "Das hat unseren mittelständischen Unternehmen sehr geschadet", so Hagmann. Lieferungen seien "wahnsinnig aufwendig und wahnsinnig teuer" gewesen. Hagmann geht gegenüber dem SWR davon aus, dass nun viele Geschäfte einen Abhol-Service anbieten werden, insbesondere viele Buchhändler, Spielwarengeschäfte oder auch Elektronikmärkte

Zumindest ein Teil des Umsatzes könnte so zu retten sein. Doch bundesweit fehlen dem Handel Milliarden, wie der HDE (Handelsverband Deutschland) gerade vorgerechnet hat. Denn die Hilfen laufen nur schleppend an.