Buchhandel

Praxisideen fürs Weihnachtsgeschäft

30. Oktober 2020
von Börsenblatt

Das Weihnachtsgeschäft im Buchhandel muss gut werden. Die Corona-Pandemie macht es nicht leichter. Hier sind Praxisideen für die wichtigste Zeit des Jahres.

Bei Anruf Buch: Bieten Sie Beratungstermine per Telefon, Videochat, Zoom o.ä. mit Terminvereinbarung an

Exklusive Stöberzeit für 2 Haushalte oder Familien: Erweitern Sie Ihre Öffnungszeiten mit exklusiven „Stöberstunden“ oder „Halbstunden“ (inklusive Buchhändler*in) – bieten Sie Termine an. Zwischen den Terminen ausgiebig lüften!

Lesepaket nach Maß: Sie packen eine Tasche mit Büchern. Fordern Sie Ihre Kunden auf, dafür Themen oder Schlagworte zu liefern z.B. "Sachbuch", "Internationale Literatur", "Kinderbuch " (mit Altersangabe) oder "Krimi". Die Preise für die Pakete werden individuell berechnet je nach Inhalt (Buchpreisbindung) oder geglättet durch kleine Non-Book-Beigaben.

Katze-im-Sack: Ein Blind-Date mit Büchern oder einem einzelnen Buch – in Packpapier oder opulent verpackt und einem ansprechenden kleinen Text versehen, der nicht zu viel verrät, aber neugierig macht.

Nummer sicher: Abholstationen einrichten – am eigenen Fenster oder im befreundeten Lebensmittelladen / Supermarkt in der Nachbarschaft (dann mit beigelegter Rechnung)

Gemeinsam liefern: Auslieferung im Kollektiv mit anderen Händlern (mit beigelegter Rechnung oder Lastschriftverfahren). In Bottrop haben sich Händler zusammengeschlossen und versorgen ihre Kunden zuhause über den Lieferdienst Louise. Auch Buchhandlungen sind dabei.

„Fensterverkauf“ mit EC-Geräten (evtl. zusätzliche Geräte anschaffen!) oder kontaktlos mit beigelegter Rechnung oder eine zusätzliche Kasse im Laden öffnen.

Virtuelle Buchempfehlungsabende via Zoom (oder Livestream); oder evtl. Verlage als Partner ins Boot holen (DK bietet bald wieder zweistündige Zoom-Tasting mit Whisky-Experte Jürgen Deibel an, die Verlagsgruppe Penguin Random House bietet eine interaktive Lesungsreihe und streamt ; Buchhandlungen können einzelne Veranstaltungen (80 Euro) bei sich einbinden oder die ganze Reihe buchen #readntalk. Auch in Eigenregie tätig werden lohnt sich: Wenn Sie in Technik investieren (Laptop, Kameras, Website) oder Dienstleister für Workshops, Videos oder Livestreams engagieren, ist das förderfähig z.B. über das Programm "Neustart Kultur". Sie können bis zu 80 Prozent der Kosten erstattet bekommen! 

Amen! Veranstaltungen in größere Räume (z.B. Kirchen) verlegen, wo es viel Platz, Technik und Laufwege gibt und mehr Publikum eingeladen werden kann.

Einlassnummern verteilen: Um die Zahl der Kunden im Laden zu begrenzen und den Überblick zu behalten, wird eine bestimmte Zahl an Nummernzetteln verteilt (zum Beispiel von eins bis zehn durchnummeriert). Nur Kunden, die einen Zettel haben, dürfen sich im Laden aufhalten. Alternativen: Objekte oder Körbe, die Sie nach der Nutzung desinfizieren

Wir packen das! Um die Situation auf der Fläche zu entspannen, können Sie einen weiteren Packtisch aufstellen. Wenn Kunden bereits bei der Bestellung angeben, dass sie ein Buch verschenken wollen, kann dies schon vor Abholung eingepackt werden. Geschenkpapier kann vorgeschnitten, auf Bändchen verzichtet werden

Kunden informieren: Weil weniger im Laden gestöbert wird, können Kundenmagazine, Flyer und hauseigene Bücherbriefe Kaufimpulse setzen (höhere Auflage kalkulieren).

Machen Sie aktiv Werbung für Ihren Onlineshop und Ihren Lieferdienst – durch direkte Ansprache, eigene Publikationen oder auch in einer Zeitungsbeilage.

Wartesituation verbessern: Da nicht immer alle Kunden den Laden betreten können, können Sie zum Beispiel ein Wartepavillon vor dem Laden. Evtl. können Sie mit Schokokugeln das Warten versüßen.

Gemeinsame Umfrage der IG Digital und des Börsenblatts
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