Jahresbilanz 2024

Schweizer Buchmarkt hält Pegelstand

16. Januar 2025
Redaktion Börsenblatt

Der stationäre Buchhandel und die Online-Shops in der Deutschschweiz erzielten 2024 fast denselben Umsatz wie im Vorjahr – mit einem leichten Minus von 0,2 Prozent. Und wie sehen die Jahrescharts in unserem Nachbarland aus?

Seit zwei Jahren bewege sich die Buchbranche der Deutschschweiz in wirtschaftlicher Hinsicht seitwärts, mit einer leichten Abwärtstendenz, wie der Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verbands SBVV mitteilt. Dies zeige der Branchenmonitor Buch, der von GfK Entertainment im Auftrag des SBVV erstellt wird. Während 2023 der Umsatz um 0,7 Prozent zurückgegangen war, reduzierte er sich 2024 um 0,2 Prozent gegenüber Vorjahr: Der Rückgang bei der Zahl verkaufter Bücher konnte gebremst werden, die Preiserhöhungen entsprachen ungefähr der Inflation.

Über einen längeren Zeitraum betrachtet seien die Umsätze des stationären Buchhandels und der Online-Shops in der Deutschschweiz – abgesehen von einer deutlichen Steigerung während der Pandemie – recht stabil. Die Situation für Verlage und Buchhandlungen, die traditionellerweise eher geringe Erträge erzielen, bleibe wegen des erhöhten Kostendrucks aber weiterhin sehr herausfordernd.

Insgesamt ging die Zahl verkaufter Bücher 2024 gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent zurück. 2023 hatte das Minus bei den Stückzahlen noch 3,7 Prozent betragen, der Rückgang schwächte sich also deutlich ab. Das zeige, dass sich das Buch im immer stärker fragmentierten Medienmarkt weiterhin gut behaupten kann.

Die Preissteigerungen von durchschnittlich 1,0 Prozent hätten das Minus bei den Stückzahlen weitgehend kompensiert.

Das Weihnachtsgeschäft war zudem stärker, als es jenes im Vorjahr gewesen war: Im Dezember 2024 wurde ein Umsatzwachstum von 0,9 Prozent erzielt, bei einem regulären Verkaufstag weniger. Bücher bilden weiterhin eine der wichtigsten Geschenkkategorien.

Die Warengruppen blieben im Jahresvergleich recht stabil; einen größeren Rückgang verzeichneten die Reisebücher mit einem Umsatzminus von 5,4 Prozent, während die Warengruppe Sachbuch um 6,4 Prozent zulegte. 

Heimisches Schaffen sei weiterhin sehr gefragt: Meistverkauftes Buch war im vergangenen Jahr "Vermisst – Der Fall Anna" (Blanvalet) von Christine Brand. Im Bereich Hardcover Belletristik (hier sind auch Paperbacks dabei) schafften es elf Titel von Schweizer Autorinnen und Autoren und sieben aus Schweizer Verlagen in die Jahres-Top-20. Als erfolgreichstes Buch aus einem Schweizer Verlag platzierte sich Martin Suters "Allmen und Herr Weynfeldt" von Diogenes auf Platz 4.

Bei den Sachbüchern stand "Altern" von Elke Heidenreich (Hanser Berlin) an der Spitze, auf Platz 2 konnte sich die Schweizer Philosophin Barbara Bleisch mit "Mitte des Lebens" (Hanser) platzieren. Erfolgreichstes Sachbuch aus einem Schweizer Verlag war "Faustregeln" von Mikael Krogerus und Roman Tschäppeler, publiziert von Kein & Aber, auf Platz 7.

Der ausführliche Marktreport 2024 mit absoluten Umsatzzahlen wird gegenwärtig von GfK Entertainment erstellt. Er basiert auf zusätzlichen Abfragen und enthält umfassende Angaben zur Entwicklung der Branche; einbezogen werden zum Beispiel auch der Direktverkauf der Verlage und die Umsätze der Lehrmittel-Verlage. Der Marktreport erscheint am 5. März 2025.

Jahresbestseller 2024 in der Schweiz (Top 10):

Hardcover Belletristik (HC, PB):

1. Christine Brand: "Vermisst – Der Fall Anna" (Blanvalet)

2. Alex Capus: "Das kleine Haus am Sonnenhang" (Hanser)

3. Sebastian Fitzek: "Das Kalendermädchen" (Droemer/Knaur)

4. Martin Suter: "Allmen und Herr Weynfeldt" (Diogenes)

5. Jean-Luc Bannalec: "Bretonische Sehnsucht" (Kiepenheuer & Witsch)

6. Silvia Götschi: "Alpstein" (Emons)

7. Zora del Buono: "Seinetwegen" (C. H. Beck)

8. Martin Suter: "Melody" (Diogenes)

9. Philipp Gurt: "Die Tote im St. Moritzersee" (Oktopus bei Kampa)

10. Hannah Grace: "Icebreaker" (Lyx)

 

Hardcover Sachbuch (HC, PB):

1. Elke Heidenreich: "Altern" (Hanser Berlin)

2. Barbara Bleisch: "Mitte des Lebens" (Hanser)

3. Stefanie Stahl: "Das Kind in dir muss Heimat finden" (Kailash/Sphinx)

4. David Goggins: "Can't Hurt Me" (Riva)

5. Robert Greene: "Power: Die 48 Gesetze der Macht" (Hanser)

6. Yuval Noah Harari: "Nexus" (Penguin)

7. Mikael Krogerus, Roman Tschäppeler: "Faustregeln" (Kein & Aber)

8. Yvonne Eisenring: "Life Rebel" (Piper)

9. Nick Trenton: "Stop Overthinking" (Finanzbuch)

10. Jessie Inchauspe: "Der Glukose-Trick – Das Praxisbuch" (Heyne)

 

Kinder- und Jugendbuch:

1. Jeff Kinney: "Gregs Tagebuch 19 – So ein Schlamassel!" (Baumhaus)

2. "Guinness World Records 2025" (Ravensburger)

3. Jeff Kinney: "Gregs Tagebuch 18 – Kein Plan von nix" (Baumhaus)

4. Alice Pantermüller: "Mein Lotta-Leben (20). Immer dem Panda nach" (Arena)

5. Daniel Frick, Boni Koller: "Globi im Museum" (Globi)

6. Rebecca Gugger, Simon Röthlisberger: "Der Wortschatz" (NordSüd)

7. Peggy Rathmann: "Gute Nacht, Gorilla!" (Moritz)

8. "Guinness World Records 2024" (Ravensburger)

9. Lisa Aisato: "Alle Farben des Lebens" (Woow Books)

10. Margit Auer: "Die Schule der magischen Tiere 15: Vierundzwanzig" (Carlsen)

 

Taschenbuch:

1. Caroline Wahl: "22 Bahnen" (Dumont)

2. Pierre Martin: "Madame le Commissaire und das geheime Dossier" (Knaur)

3. Colleen Hoover: "Nur noch ein einziges Mal" (dtv)

4. Jojo Moyes: "Das Haus der Wiederkehr" (Rowohlt)

5. Ferdinand von Schirach: "Nachmittage" (btb)

6. Sofia Lundberg: "Wo wir uns trafen" (Goldmann)

7. Claire Douglas: "Girls Night – Nur eine kennt die ganze Wahrheit" (Penguin)

8. Sebastian Fitzek: "Mimik" (Knaur)

9. Colleen Hoover: "It Starts with Us – Nur noch einmal und für immer" (dtv)

10. Matt Haig: "Die Mitternachtsbibliothek" (Droemer)

Falls Sie mit den Jahrescharts 2024 in Deutschland vergleichen möchten: