Schweizer Buchmarkt im April 2022

Top-Ergebnis für Warengruppe Reisen

12. Mai 2022
von Börsenblatt

Um 3,3 Prozent ging der Umsatz des Deutschschweizer Buchhandels im April im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Für die ersten vier Monate des Jahres ergibt sich kumuliert ein leichtes Plus.

Das berichtet der Newsletter "Schweizer Buchhandel" des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands (SBVV) über den Branchen-Monitor Buch Schweiz. Erhoben werden die Zahlen von GfK Entertainment. Danach wichen die Umsätze des stationären Buchhandels und der Onlineshops in der Deutschschweiz in den letzten Monaten massiv von den Vorjahresmonaten ab:

  • Im Februar wurde ein Plus von 32,6 Prozent gegenüber 2021 verzeichnet,
  • im März ein Minus von 15,2 Prozent.

Im April habe sich der Vergleich mit dem Vorjahr weniger extrem gezeigt: Das Minus betrug – bei gleich vielen Verkaufstagen – 3,3 Prozent. Das sei schmerzhafter, als es klingt. Denn jetzt spiele auch die Inflation wieder eine Rolle. Im Buchhandel wirkt sie sich nicht auf die Preise aus:

  • Hauptverantwortlich für den Umsatzrückgang im April sei die Tatsache, dass das durchschnittliche Buch 1,9 Prozent günstiger ist, als es im Vorjahr war.
  • Allerdings ging auch die Absatzmenge um 1,5 Prozent zurück.

Aber dank des guten Februars liege der Jahresvergleich aktuell immer noch im Plus: In den ersten vier Monaten erzielten der stationäre Buchhandel und die Onlineshops in der Deutschschweiz 2,1 Prozent mehr Umsatz als in der Vorjahresperiode.

  • Absatzmenge Januar bis April: plus 3,2 Prozent zur Vorjahresperiode
  • Durchschnittspreis Januar bis April: minus 1,1 Prozent zur Vorjahresperiode

Warengruppe Reisen holt das Top-Ergebnis

Unter den Warengruppen sticht "Reisen" heraus: Nach einem Plus von 40,8 Prozent im März betrug das Wachstum im April sogar 67,9 Prozent. Auch die Absatzmenge legte beachtlich zu: plus 78,7 Prozent, während der Durchschnittspreis um 6,0 Prozent fiel.

Umsatzentwicklung der anderen Warengruppen im April (Veränderung zum Vorjahresmonat):

  • Belletristik: minus 1,2 Prozent
  • Kinder- und Jugendbücher: plus 1,0 Prozent
  • Ratgeber: minus 14,7 Prozent
  • Geisteswissenschaften, Kunst, Musik: minus 15,8 Prozent
  • Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik: minus 21,9 Prozent
  • Sozialwissenschaften, Recht, Wirtschaft: minus 12,5 Prozent
  • Schule und Lernen: minus 0,8 Prozent
  • Sachbuch: minus 7,1 Prozent

GfK Entertainment berücksichtigt für seine Auswertung die Absatzwege Sortiments-Buchhandel und E-Commerce, nennt eine Coverage von 90 Prozent.