Rheinland-Pfalz macht seit dem 1. März vorsichtige Lockerungsübungen im Einzelhandel: Mit dem Click & Meet-Modell können Kund*innen aus einem Haushalt nach vorheriger Terminvereinbarung im Laden stöbern. Eine gute Lösung, um den Buchhandel bundesweit vorsichtig wieder zu öffnen?
Wie aus unserer Umfrage auf Börsenblatt online hervorgeht, hat sich die Stimmung in der Branche gedreht: Fand das Shopping auf Termin Ende vergangener Woche noch mehr Befürworter (48 Prozent) als Kritiker (43 Prozent), so stellen nun die Skeptiker die Mehrheit:
Rund 53 Prozent der mittlerweile 96 Umfrageteilnehmer*innen halten das Click & Meet-Modell für keine gute Idee, nur noch knapp 40 Prozent befürworten die Lösung. Die Teilnehmer*innen der nach wie vor laufenden Umfrage können das Thema persönlich kommentieren. Das tun sie auch kräftig - mit diesem Tenor:
- Kritiker des Modells führen vor allem die Frage der Wirtschaftlichkeit ins Feld: Wie soll sich die Öffnung für einen Kunden oder einen Haushalt betriebswirtschaftlich für große Flächen rechnen? Gleiches gilt für kleine Buchhandlungen: Ein-Mann- oder Ein-Frau-Betriebe könnten die Mehrfachlast aus Abholstation, Telefonservice und Terminbesuchen kaum stemmen. Ein Umfrage-Teilnehmer wird sehr deutlich: „So eine im warmen Bürokratensessel entwickelte Nonsens-Idee“.
- Lieber würden Buchhandlungen zur Lösung vor dem zweiten Lockdown zurückkehren: Begrenzte Personenzahl pro Quadratmeter, erprobte Hygienekonzepte mit Spuckschutz, Abstand, Maskenpflicht und Desinfektionsmittel am Eingang.
- Nach dem Motto "Besser als nichts" gibt es aber ebenso Befürworter*innen von Click & Meet. Und die machen sich über die optimale Ausgestaltung Gedanken. So könne die Nachverfolgung der Kontakte über die so genannte Luca-App gestaltet werden, die unter anderem von den „Fantastischen Vier“ für Kulturveranstalter und Gastronomie entwickelt worden ist und mit QR-Codes arbeitet (mehr dazu hier).
Aber lesen Sie selbst. Und vor allem: Stimmen Sie gerne noch mit ab! Was speziell rheinland-pfälzische Buchhandlungen zu dem Thema sagen und andere Bundesländer planen - mehr dazu finden Sie hier.