Click & Meet im Einzelhandel

Kontaktverfolgung via Luca-App?

26. Februar 2021
von Börsenblatt

Im Moment sorgt die Luca-App wieder für Schlagzeilen, die von der Band "Die Fantastischen Vier" mitentwickelt worden ist, um die Corona-Kontaktverfolgung in der Gastronomie und bei Kulturveranstaltungen zu erleichtern. Auch ein Modell für den Buchhandel?

Sollten mehrere Bundesländer demnächst das "Click & Meet"-Modell einführen, das Shoppen auf Terminvergabe (mehr dazu hier), dann würde das auch bedeuten: Die Daten der Terminshopper müssten von den Buchhändler*innen notiert werden, um die Kontakte im Infektionsfall nachverfolgen zu können. Könnte die Luca-App den Aufwand erleichtern? Gut möglich – jedenfalls dann, wenn die App tatsächlich von vielen genutzt wird und die Daten so sicher sind, wie die Macher versprechen.

Auf der Website von Luca gibt es ein ausführliches FAQ. Kernpunkte:

  • Die App soll eine schnelle, datenschutzkonforme Kontaktdatenverwaltung und Kontaktnachverfolgung für private Treffen und öffentliche Veranstaltungen, für Geschäfte und Gastronomie ermöglichen, dabei die Gesundheitsämter einbinden und deren Arbeit erheblich vereinfachen.
  • Es gibt drei zentrale Schnittstellen – den Gastgeber, den Gast/User und die Gesundheitsämter. Gäste melden sich einmal in der App mit ihren Daten auf einem mobilen Endgerät an. Luca generiert einen sich minütlich ändernden QR-Code, der dem entsprechenden Endgerät zugeordnet ist.
  • Mit diesem "Pass" können sich Gäste in Locations einchecken – egal, ob Wochenmarkt, Kirche, Restaurant, Geschäft oder Familientreffen. Alles was der "Gastgeber" dafür benötigt, ist ebenfalls ein Handy mit der Luca-App. Per Scan wird jeder Gast / Kunde beim Gastgeber, etwa der Buchhandlung, ein- und automatisch wieder ausgeloggt, wenn er den Ort wieder verlässt.
  • Tritt ein Infektionsfall ein, werden alle Gäste / Kunden dieser Location informiert, die sich zur betreffenden Uhrzeit dort aufgehalten haben. Parallel werden die Gesundheitsämter informiert, die dann automatisch Zugriff auf die Daten der übrigen Gäste haben.
  • Der QR-Code kann nach Angaben der Entwicklergruppe nur vom Gesundheitsamt gelesen werden – und auch nur, um Infektionsketten zurück zu verfolgen.

Unter welchen Umständen sind Lockerungen im Einzelhandel, in der Gastro- und Kulturszene möglich – und wie kann die Kontaktverfolgung Infizierter gewährleistet werden? Das wird das zentrale Thema beim nächsten Corona-Gipfel von Bund und Ländern am 3. März sein.

Wie der NDR berichtete, führt App-Entwickler Patrick Hennig bereits Gespräche mit den Landesregierungen im Norden ´über einen möglichen Einsatz der Luca-App. Außerdem hat er mehrere Kooperationen mit einzelnen Städten wie Schwerin, Kiel oder St. Peter-Ording auf den Weg gebracht. Auf Sylt setzen offenbar bereits 200 Betriebe die Luca-App ein.

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