Aus der Printausgabe BBL 49: Leipziger Buchmesse 2021

Das große Hoffen

2. Dezember 2020
von Torsten Casimir

Schon vor Monaten hat Oliver Zille die kommende Leipziger Buchmesse auf Ende Mai 2021 verschoben. Aber Corona lässt nicht locker, und so steht auch diese Planung noch dahin. Ein Interview zum Stand der Dinge

Noch immer prägt die Pandemie das öffentliche Leben. Was bedeutet das für Ihre Planungen der Leipziger Buchmesse 2021?
Wir gehen fest davon aus, dass es im kommenden Jahr wie geplant eine physische Buchmesse vom 27. bis 30. Mai in Leipzig geben wird. Das gilt sowohl für das Messegelände als auch für unser Lesefest Leipzig liest an vielen dezentralen Orten in der Stadt. Außerdem arbeiten wir an Möglichkeiten einer digitalen Verlängerung der Messe. Damit wollen wir die physischen Angebote flankieren. Diese digitalen Elemente blieben auch ein Angebot für den aus meiner Sicht unwahrscheinlichen Fall, dass die Veranstaltung auf dem Messe­gelände physisch gar nicht stattfinden kann.

Kommen alle angestammten Orte für Leipzig liest 2021 infrage?
Leider nein. Wir müssen uns auf solche Veranstaltungsorte beschränken, die groß genug sind, dass sie unter Corona-Bedingungen eine sinnvolle Menge von Menschen aufnehmen können und dabei den dann aktuellen Hygieneanforderungen genügen. Grob geschätzt, erfüllt das wohl nur jeder zweite der bisherigen Veranstaltungsorte von Leipzig liest. Zugleich schauen wir aber auch, welche Orte in der Stadt Außenbereiche wie Freisitze oder Gärten bespielen können.

Wie entwickelt sich das Interesse der Verlage?
Es gibt bei den Verlagen eine enorme Erwartung, große Hoffnung und zugleich auch viel Optimismus, im Frühjahr eine physische Buchmesse zu haben. Aber natürlich ist allen auch klar, dass wir unter den dann immer noch gegebenen Einschränkungen keine ganz normale Messe haben werden.

Womit rechnen Sie quantitativ?
Was die Besucherzahlen und auch den Umfang des Programms angeht, müssen wir aufgrund der Corona-Beschränkungen zumindest nach heutigem Wissensstand jeweils von einer Halbierung ausgehen. Die Anmeldezahlen der Aussteller haben sich bis September erfreulicherweise auf Normalniveau bewegt, etwa 40 Prozent der Verlage, die 2019 dabei waren, haben sich bereits jetzt für Mai fest angemeldet. Aber mit Beginn des erneuten Lockdowns verläuft der Prozess nun zunächst einmal zögerlicher. Verständlicherweise.

40 Prozent der Verlage, die 2019 dabei waren, haben sich bereits jetzt für Mai fest angemeldet.

Oliver Zille

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