"Flesh"/"Was nicht gesagt werden kann"

David Szalay erhält den Booker Prize 2025

11. November 2025
Redaktion Börsenblatt

David Szalay erhält den Booker Prize 2025 für "Was nicht gesagt werden kann" (Originaltitel: "Flesh", Claassen). Der Autor lebt in Wien und wurde bereits 2016 für "Was ein Mann ist" nominiert.

Ein kleiner Pokal als Flatlay

Entscheidung der Jury

Der Booker Prize 2025 geht an David Szalay für "Was nicht gesagt werden kann" (Originaltitel: "Flesh"), erschienen bei Claassen. Die Jury traf ihre Entscheidung einstimmig; Jury-Präsident Roddy Doyle sagte sinngemäß: "Wir hatten noch nie etwas Vergleichbares gelesen." Neben Doyle gehörten Sarah Jessica Parker sowie die Autor:innen Chris Power, Ayọ̀bámi Adébáyọ̀ und Kiley Reid dem Gremium an. Die Auszeichnung wurde am Montagabend in London verliehen und ist mit 50.000 Pfund (rund 57.000 Euro) dotiert.

Werk und Themen

Der Roman, Szalays sechstes Buch, erzählt in präziser, zurückhaltender Prosa die Geschichte des Arbeitersohns István. Sein Weg führt vom Plattenbau in Ungarn über den Militärdienst nach London, wo er schließlich für die wohlhabende Oberschicht arbeitet. Die Jury betonte, das Werk "konzentriert sich auf einen Mann aus der Arbeiterklasse, der normalerweise nicht viel Beachtung findet" und lade "zum Blick hinter die Fassade" ein. Der Titel kreist um Männlichkeit, Klasse, Migration, Trauma, Sex und Macht.

Szalay setzte sich gegen fünf weitere nominierte Autor:innen durch, darunter Andrew Miller ("The Land in Winter") und Kiran Desai ("Die Einsamkeit von Sonia und Sunny"). Für Szalay ist es nicht die erste Anerkennung im Rahmen des Booker Prize: 2016 stand er mit "Was ein Mann ist" (All That Man Is) auf der Shortlist.

Biografisches und weitere Werke

David Szalay wurde 1974 in Montreal geboren, wuchs in London auf und lebte unter anderem im Libanon und in Großbritannien; heute wohnt er in Wien. Zu seinen weiteren Werken zählen "Spring", "The Innocent" und "Turbulenzen".